Thomas Engst

Die Automobilindustrie bemüht sich, ihre Produkte immer umweltfreundlicher zu machen. Vieles ist Augenwischerei und Betrug. Manches aber sinnvoll und effektiv. Ob nun Elektrofahrzeuge das Ruder herumreißen und die Umweltbelastungen senken können ist noch fraglich. Bleibt doch zumindest ein Faktor unverändert. Die Reifen. Ein interessantes und ambitioniertes Vorhaben möchte den Verbrauch an Kunststoff und Erdöl nun senken. Mit Eierschalen und Tomaten.

Durch neue Materialien zu nachhaltigen Autoreifen

In Autoreifen steckt viel mehr als nur Gummi. Unter den ca. 30 % Zusatzstoffen nimmt Ruß den Hauptbestandteil ein. Durch die Verwendung der künstlich hergestellten Alternative zu Kohlenstoff soll die Lebensdauer des Gummis verbessern. Allerdings ergeben sich daraus zwei gravierende Nachteile. Ruß besteht aus Erdöl und erzeugt auf der Straße durch den Abrieb Feinstaub. Dieses Problem möchte das Team um die  Wissenschaftlerin Katrina Cornish von der Ohio State University nun angehen und lösen. Sie untersuchten den Füllrußstoff und schauten nach Alternativen. Überraschenderweise wurden sie in den Abfällen der Lebensmittelindustrie fündig. Ihren Erkenntnissen nach, lassen sich Tomaten und Eierschalen durchaus ebenfalls als Füllstoff verwenden. Dadurch könnte in Zukunft Ruß teilweise ersetzt werden.

Tomaten und Eierschalen zu besseren Reifen

Nach ersten Testversuchen stellte sich heraus, dass Gummireifen mit zermahlenen Eierschalen und Tomatenresten als Zusatz mindestens so gute Eigenschaften haben wie herkömmliche Reifen mit Ruß. In vielen Punkten sind sie denen sogar überlegen. Denn Eierschalen besitzen eine mikroporöse Oberfläche, die das Gummi wesentlich stärker an sich bindet als Ruß. Die Folge sind weniger Abrieb und Feinstaubemissionen. Sogar optisch bieten die neumodischen Reifen einen Hingucker. Durch die enthaltenen Tomatenschalen sind diese nämlich leicht rötlich (Quelle: Natur.de).