Thomas Engst

Ich widme mich diesem Thema, da es in unserer heutigen Zeit eine wichtige Rolle spielt, nicht nur im Naturschutz, sondern auch bei der Trinkwassergewinnung und in der Ökologie zeichnet sich ein negativer Trend ab. Aber der Reihe nach. Was versteht man unter Eutrophierung?

Dieser Begriff kommt aus der Ökologie  und bezeichnet das Anreichern von Gewässern mit Nährstoffen. Nun mag der eine oder andere sagen: ” Nährstoffe sind doch gut. Lebewesen brauchen die!”. Nun, so einfach ist es dann doch nicht. Wie mit allen Sachen, zum Beispiel Rosenkohl, ist auch hier die Dosierung wichtig.

Ein Gewässer besteht, bezogen auf diese Thematik, aus zwei Zonen. Die trophogene Zone umfasst den Wasserkörper, in dem überwiegend der Aufbau der organischen Substanz durch autotrophe Organismen stattfindet. In der tropholytischen  Zone ist das Pflanzenwachstum (Primärproduktion) aufgrund der schlechten Lichtverhältnisse eher gering, es überwiegt der Abbau von organischen Material, durch Tiere, Bakterien, Pilze etc.

Quelle: http://wasserchemie.ebi.kit.edu

Innerhalb eines jeden Gewässers gibt es natürliche Prozesse die aufeinander aufbauen und sich gegenseitig beeinflussen, sprich steuern. Wenn jetzt eine erhöhte Zufuhr von Nährstoffen eintritt, steigert sich auch die Aktivität innerhalb des Ökosystems.

Erhöhtes Nährstoffangebot wird an erster Stelle von Pflanzen  umgesetzt, das fördert ein verstärktes Wachsen von Algen. Das geht solange weiter bis es einfach zu viele sind (Stillgewässer) und sie einen dermaßen großen Sauerstoffbedarf haben, dass es für die Wasserlebewesen, Fische, nicht mehr genug Luft zum Atmen gibt. Daraus resultiert ein massives Fischsterben.

Hauptgrund für dieses Problem ist heutzutage der Eintrag von Phosphor, wie so oft aus der Landwirtschaft.

Die Eutrophierung, flaches Gewässer, hohe Temperaturen und Nährstoffzufuhr (über Abwässer bspw.) vorausgesetzt, läuft im Wesentlichen in zwei Phasen ab.

1.Phase:

  • Aufheizen darauf folgt Sauerstoffreduzierung
  • Umsetzen der Nährstoffe (Stickstoff oder Phosphor) daraus folg Biomassezuwachs
  • Algenwachstum bildet Algenteppich
  • Algenteppich senkt Fotosyntheseleistung
  • Sauerstoffgehalt sinkt weiter
2.Phase:
  • Algenteppich sinkt auf den Grund
  • Beginn der aeroben Umsetzung  (CO2 und H2O)
  • Mikroorganismen senken Sauerstoffgehalt weiter
  • Beginn der anaeroben Umsetzung
  • Freisetzung von H2S, CH4, NH3 und H2O
  • Vergiftung des Gewässers und der Fische
Als Folge dessen sinkt die Leistungsfähigkeit des Gewässers, allgemein sind 4 Wochen zur  Regeneration nötig.  

 
Bemerkbar macht sich ein eutrophiertes Gewässer, wie geschrieben, durch einen dichten Algenteppich. Dieser hat Auswirkungen auf die Gewinnung von Trinkwasser, den Rückgang wertvoller Fischarten und (auch nicht von der Hand zu weisen) auf das Badevergnügen.

Es gibt aber auch für dieses Problem Gegenmaßnahmen, welche ich hier nur einmal kurz nennen möchte.

  • Belüftung; mittels Schlauch wird Luft in das Gewässer gepresst. Möglichst dicht am Grund.
  • Entschlammung; da sich die Schadstoffe aus Phase 2 im Sediment absetzen wird der Schlamm “ausgebaggert”
  • Mechanische Entkrautung
  • Einsatz von pflanzenfressenden Fischen; Fische sollen die Algen im Zaum halten
  • Zwangszirkulation; mittels Quirl, der an einem Boot befestigt ist, wir das Gewässer durchmischt.
Also wundert euch nicht, wenn ihr im Sommer Gewässer seht, die mit Algen überfüllt sind. Es ist ein Anblick an den wir uns leider gewöhnen müssen.
In diesem Sinne…