Thomas Engst

Bundesumweltministerin Svenja Schulze begrüßt die Ansätze zur Vermeidung überflüssiger Verpackungen im Einzelhandel. Beim zweiten Runden Tisch zu diesem Thema stellten gestern im Bundesumweltministerium verschiedene Handelsunternehmen ihre Initiativen zur Abfallvermeidung vor. Dazu zählen unter anderem Mehrwegnetze, Mehrwegbehälter in der Logistikkette und der Verzicht von Verpackungen bei Obst und Gemüse. Deutlich vergrößert werden soll zu dem die Anzahl recyclingfähiger Verpackungen. Die Unternehmen sagten weitere Schritte bei der Umsetzung dieser Maßnahmen zu.

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Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “Viele Unternehmen haben erkannt, dass der Verzicht auf überflüssige Verpackungen zum Wettbewerbsvorteil geworden ist. Im Handel und bei einigen Markenherstellern hat tatsächlich ein Umdenken begonnen. Hier gibt es mittlerweile eine Reihe an Innovationen und Initiativen, um insbesondere Einwegverpackungen aus Kunststoffen zu vermeiden, sowohl bei Produkten als auch beim Transport. Das gilt es jetzt weiter fortzusetzen. Dabei muss es für die Öffentlichkeit möglich sein, auf einfache Weise nachzuvollziehen, wo und wie Verpackungen eingespart werden und ob die jeweiligen Unternehmensziele zur Abfallvermeidung auch eingehalten werden. Verbraucher und Verbraucherinnen müssen erkennen können, ob ihr Supermarkt um die Ecke auf nachhaltige Verpackungen setzt.”

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass für den Umweltschutz in Unternehmen ein konsequentes Monitoring notwendig ist.

Damit die Fortschritte bei der Abfallvermeidung für die allgemeine Öffentlichkeit überprüf- und vergleichbar werden, soll für zusätzliche Transparenz gesorgt werden. Das Bundesumweltministerium hat dazu mehrere Kriterien vorgeschlagen. Dazu zählen unter anderem Fortschritte bei Mehrwegverpackungen, -frischeboxen und -behälter im Regal und in den Logistikketten sowie die Anzahl recyclingfähiger Verpackungen und der Anteil unverpackter Ware. Hierzu wird eine Vereinbarung mit dem Handel angestrebt.

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Der Dialog mit dem Handel und den Herstellern über die Vermeidung überflüssiger Verpackungen hat bereits im Februar diesen Jahres mit einem ersten Runden Tisch begonnen, zu dem die Bundesumweltministerin die großen Handelsunternehmen, Hersteller, die Unverpackt-Läden sowie Umwelt- und Verbraucherverbände eingeladen hat. Im Mittelpunkt stehen die Vermeidung und das Recycling von Kunststoffverpackungen. Im November 2018 hatte Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu einen 5-Punkte-Plan für weniger Plastik und mehr Recycling vorgelegt. Beim Runden Tisch mit Handel und Industrie werden dazu konkrete Maßnahmen vereinbart. Mehr Informationen dazu gibt es auch bei der Kampagne “Nein zur Wegwerfgesellschaft” des Bundesumweltministeriums (Quelle: Pressemitteilung des BMU).

In meinen Augen ist die derzeitige Bundesumweltministerin sehr tief gesunken. Nicht zuletzt wegen ihrer lobbyfreundlichen und bürgerverhöhnenden Rolle bei der Vorstellung des sogenannten Klimagesetzes hat die Nachfolgerin von Barbara Hendricks bei mir alles Ansehen verspielt und muss sich nun erstmal wieder auf einen gewissen Stand hocharbeiten. Bisher ist sie, ähnlich dem vorherigen US-Präsidenten, als Elefant gesprungen und als Mücke gelandet.

Mehr zufällig als gewollt stolperte ich heute Morgen auch auf eine Nachricht über den Kosmetikhersteller L‘Oréal, welcher in Kooperation mit der Verpackungsfirma Albéa nachhaltige Produktverpackungen zu entwickeln. Die innovative Kartontube werde in Kürze für die Marke Garnier eingesetzt, im zweiten Halbjahr 2020 sollen erste Hautpflegeprodukte darin auf den Markt kommen, kündigt der Kosmetikspezialist an. Der Nutzen für die Umwelt werde von der Herstellung bis zur Entsorgung bewertet.

„L‘Oréal hat sich dazu verpflichtet, bis Ende 2020 das ökologische oder soziale Profil aller Verpackungen zu verbessern. Diese innovative, alternative Lösung ist ein wichtiger Bestandteil der Verpackungsstrategie der Gruppe“, erklärt Philippe Thuvien, Vice President Packaging & Development von L‘Oréal.

Die Tube besteht aus Karton und soll damit L’Oréals Beitrag zu einer nachhaltigeren Produktpalette bilden. Ob es hilft?