Thomas Engst

Mich zieht es des öfteren in die Abgeschiedenheit des Harzes, um nach botanischen Schätzen zu suchen. Dafür recherchiere ich nach bekannten Fundpunkten seltener und gefährdeter Pflanzen, schnappe mein Fahrrad und begebe mich an die abgelegenen Orte von Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge. Oftmals treffe ich den ganzen Tag keine andere Menschenseele.

Mit dem Rad geht’s durch den Harz. Immer auf der Suche nach botanischen Schätzen.

Dementsprechend hatte ich auch gestern einen prall gefüllten Notizblock, u. a. mit Arten, deren letzte Individuen in Sachsen-Anhalt nur noch im Harz vorkommen. Aus naheliegenden Gründen behalte ich die Namen für mich. Ihr versteht das sicher.

Um es vorweg zu sagen, meine Zielarten konnte ich nicht finden. Entweder war ich zu früh an Ort und Stelle oder aber die diesjährige Situation verhindert eine Blüte. Wie dem auch sei, ich werde die Fundpunkte in ein paar Tagen erneut anfahren.

Ein Ausflug in die Natur ist aber nie umsonst. Auch wenn das Gesuchte nicht gefunden wird, gibt es doch jede Menge andere Entdeckungen. In meinem Falle war das eine Wiese voller Arnika (Arnica montana).

Das Berg-Wohlverleih (Arnica montana) ist die Königin der Bergwiesen im Harz.

Nahezu unerwartet stolperte ich auf eine sehr gut ausgeprägte Bergwiese, welche mit gelben Punkten durchsetzt war. Ich ahnte schon, welche Pflanze für die markanten Tupfer sorgten. Arnica montana stand in ihrer vollen Blüte und sorgte für den goldenen Akzent in diesem saftigen Grün.

Ich genoss den Anblick, gönnte mir einen Moment der Ruhe und war mehrere Minuten im Hier und Jetzt. Keine anderen Gedanken trüben den Augenblick. Diesen Luxus sollte man sich hin und wieder einmal gönnen.