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Ausgangspunkt für diese Stempeltour war das Dörfchen (oder Städtchen?) Buntenbock nahe Clausthal-Zellerfeld. Zugegeben, das anvisierte Ziel ist eines der eher unspektakulären aber danach geht es ja nicht. Wenn 222 Stempel für den Harzer Wanderkaiser nötig sind, sind 222 Stempel nötig. Mit diesem tiefsinnigen Gedanken als Motivation stapfte ich also los. Der Weg führte durch einen Nadelforst. Einen Nadelforst, der durch Sturm und Holzeinschlag mächtig geschunden war. Schon aus einiger Entfernung hörte ich die Geräusche großer Waldmaschinen und kurz darauf brach ein Harvester aus dem Unterholz hervor. Zum Glück haben mich die markanten Reifenspuren bereits auf das Vorhandensein auf dieses Ungetüm hingewiesen. Aber auch die zerstörten Wanderwege deuteten auf die aktuell durchgeführten Arbeiten hin.
Zum Glück hatte der Anblick nach ca. 2 Kilometer ein Ende und der Aussichtsturm an den Kuckholzklippen war erreicht. Der 15 m hohe Aussichtsturm auf der Kuckholzklippe befindet sich zwischen Lerbach und Buntenbock.
Der Name wurde scheinbar etwas ungenau von einem Seitental unterhalb der Klippe abgeleitet, welches die Bezeichnung „Kuhkolk“, also Wasserloch für Kühe, trägt. Der Aussichtsturm wurde im Auftrag der Harzklub-Zweigvereine aus Buntenbock, Clausthal, Lerbach und Osterode vom Königlichen Hüttenamt Lerbach für 2.625 Reichsmark aus Stahlfachwerk erbaut, am 1. August 1897 eingeweiht und in 1992 durch den Harzklub saniert. In 1994 wurde der Turm, welcher über 75 Stufen zu erreichen ist zum Baudenkmal erklärt. Von der Aussichtplattform hat man einen schönen Ausblick zum Brocken, zum Bergkamm „Auf dem Acker“, nach Buntenbock, nach Lerbach sowie in das Harzvorland.
Der Turm ist mittlerweile etwas zugewachsen und auf den ersten Blick nicht so leicht zu entdecken. Erklimmt man aber die Stufen und schaut sich auf der Aussichtsplattform an, entschädigt ein durchaus schöner Blick in das Harzer Umland.
20. Juni 2020 um 7:17 pm Uhr
Hallo Thomas, hallo Günter,
ich hatte auch neulich ein eindrückliches Erlebnis mit den Spuren der Holzernte auf einem der Premiumwege am Meißner (von „premium“ war da weder optisch noch in der Wegeführung noch viel zusehen…). Gut ein Drittel der Strecke ging durch Fichtenforst, der nun – falsche Baumart am Standort – tw nicht mehr da oder am Absterben ist!
Je nachdem bemühe ich mich, darin auch eine ökologische Chance zu sehen: die tiefen Rinnen der Hervester können sich mit Wasser füllen und so wertvolle Rohbodenhabitate für Frösche werden. Auch für einige Wildbienenarten sind das gute Lebensräume.
Versöhnt bin ich mit dem Ganzen spätestens dann, wenn ich mir in Erinnerung rufe, dass ganz Nord- und Mitteldeutschland vor 240 Mio. Jahren von einem tropischen Flachmeer bedeckt war.
Blicke ich dann wieder auf die Kahlschlagsflächen, denke ich daran, wie hier der Klimawandel als eine Begleiterscheinung den Waldumbau anregt und ich bin schon gespannt, wie das Ganze in zehn, 20 oder 76 Jahren aussehen wird…
Waldflächen, die vorher im dichten Fichtenforst dunkel, schattig und bodensauer waren, werden plötzlich besonnt. Felsköpfe werden wieder sichtbar. Die Landschaft kann sich verändern, andere Lebewesen besiedeln den Raum (wieder) – alles ist Wandel…
19. Juni 2020 um 10:50 am Uhr
Hallo,
das war aber dann ein kleiner Harvester … wenn er aus dem Unterholz kam … 😉 .
Ich selbst musste auch schon mal 2 solche „Autobahnen“ mit meinem Bagger herstellen, dass diese Ungetüme in einen Wald der die letzten 130 Jahre nur vielleicht Pferde, Wanderer und Wildtiere gesehen hatte, überhaupt eine Change hatten in dieses Waldstück vorzudringen … leider !
Der Staatsforst hat halt meiner Meinung nicht so viel für den erhalt solcher Wälder übrig, diese Förster wollen mir was von nachwachsenden Rohstoff erzählen … lt. dessen Studien und Computeraminationen 😮 …
meiner Meinung ist dem „Staats Forst“ nur das $ Zeichen in der Brille wichtig 😦 .
Ich lese gerne Ihre Artikel.
Gruß Günter