Thomas Engst

In meinem Umfeld befassen sich ziemlich viele Personen mit der Imkerei. Kaum eine Woche vergeht, ohne das mich ein Bekannter oder Freund anspricht und von seinem neuen Hobby erzählt. Grund genug, um mich etwas näher mit den Bienen und der Imkerei zu befassen. Mehr aus Zufall bekam ich das Buch “Auf der Spur der wilden Bienen” von Thomas D. Seeley in die Hände.

Dieses Buch handelt von der Zeidlerei und befasst sich mit nahezu allen Facetten dieser Kunst, von der ich dachte, sie sei längst nicht mehr üblich.

Neben einigen Infos rund um die Wildbienen, gibt es jede Menge Wissenswertes zur Bienenjagd. Der Autor hat das Ansinnen, mit dem Buch eine Anleitung für all diejenigen zu schreiben, die sich mit der Zeidlerei näher befassen oder direkt damit anfangen möchten.

Das gelingt ihm überaus gut. Angefangen von der historischen Entwicklung ins Bedeutung über eine Do-it-yourself Materialliste bis hin zur detaillierten Beschreibung der Bienenjagd ist alles dabei.

Dabei wird letztere überaus anschaulich beschrieben. Alleine das Ansitzen und Warten auf die Bienen nimmt im Buch jede Menge Raum ein.

Aufgelockert werden die Seiten durch regelmäßig eingestreute “Biologie” – Boxen, in denen Informationen zu bspw. dem Verhalten von Wildbienen beschrieben werden. Dadurch wird das zuvor gelesene Wissen in komprimierter Form wiederholt. Gefällt mir sehr gut.

Eine Sache, die man während der Lektüre im Hinterkopf behalten sollte, ist der Bezug des Buches. Der Autor ist US-Amwrikaner und bezieht sich auch auf diesen Kontinent. Wenn er also von Kanadischen Goldruten (Solidago canadensis) als wertvolle Trachtpflanzen schwärmt, gilt dies zwar in unseren Breiten auch aber in unseren Gefilden ist diese Pflanzenart dahingehend problematisch, dass sich massiv in anderen Lebensräumen ausbreitet und beizeiten andere Pflanzenarten verdrängt.

Aber das Problem hat man bei allen Büchern, die nicht von deutschen Autoren geschrieben wurden. Hier sollten alle Imker zweimal nachdenken, bevor im Eifer des Gefechts problematische Anpflsnzungen oder Aussaaten vorgenommen werden.

Unter dem Strich gefällt mir das Buch aber sehr gut, gibt es doch einen Einblick in eine Disziplin, die ich zwar auf dem Schirm aber nie ernsthaft verfolgt hatte.