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Scott Sampson ist, obwohl er in den USA eine durchaus bekannte Größe der Paläontologie und der “naturnahen Erziehungswissenschaften” ist, den meisten Leuten in Europa gänzlich unbekannt. Auf ihn aufmerksam geworden bin ich eher zufällig, auf der Suche nach Literatur über Themen wie Naturverbundenheit, Entkopplung von Mensch und Natur und eben dem naturnahen Aufwachsen von Kindern.
“How to raise a wild child” ist genau das Buch, welches ich über viele Monate hinweg vergeblich suchte. Mehr Sach- als Erzählbuch. Angereichert mit jeder Menge durch Studien belegte Fakten, Anekdoten des Autors sowie praxisnaher Beispiele trumpft das Werk mit allerhand Ideen und Anregungen auf, wie einem jungen Menschen die Liebe zur Natur gelehrt und die Natur an sich wertgeschätzt werden kann. Die Grundidee hinter dem locker geschriebenen und leicht verständlichen Buch, welches bisher keine deutschte Übersetzung bekommen hat, ist simpel. Scott Sampson führt an, dass die Kinder der heutigen Zeit 100 Markenlogos aber keine 10 Pflanzen ihrer unmittelbaren Nachbarschaft sicher erkennen können. Viel zu oft verbringen sie ihre (durchgetaktete) Freizeit in den heimischen vier Wänden und entfremden sich immer mehr von der Natur und ihren Abenteuern und Entdeckungen.
Wieso das so ist? Das alles ist in kurzen und äußerst lesenswerten Kapiteln beschrieben. Elternhaus und Schulwesen (obwohl auf die USA bezogen, erkenne ich deutliche Parallelen zu Deutschland) kommen an dieser Stelle nicht gut weg. Viele Eltern sind ebenfalls nicht in der Lage, ihrem Kind das nötige Rüstzeug für ein naturnahes Aufwachsen zu bieten, können sie doch selbst keinen Marienkäfer von einer Muschel unterscheiden. Vom Schulwesen ganz zu schweigen. Hier macht sich deutlich das Fehlen von Fächern wie Heimatkunde oder Schulgarten bemerkbar.
Damit die Entfremdung zur Natur nicht noch länger anhält, unterteilt Sampson sein Buch in die unterschiedlichen Abschnitte eines Kinderlebens und geht auf jeweilige Besonderheiten ein. Mit Tipps und Tricks soll die Freude zur Natur entacht und am Kochen gehalten werden, ohne das Kind zu stressen oder zu überfordern. Viele kleine Schritte statt weniger großer.
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