Thomas Engst

Die schockierenden Bilder aus Asien oder Indien, auf denen Unmengen von Kunststoffmüll in (Fließ-)Gewässer gekippt werden, sind sicherlich bekannt. Mich packt bei diesen Videos immer wieder das Grauen. Die größten Mengen an Müll werden auf diese Art und Weise in China entsorgt. Der Müll, der auf diesen Wegen in die Meere gelangt, hat bereits Ausmaße angenommen, die sich nur ansatzweise erahnen lassen. Nicht umsonst benennt die UNO Einweg-Plastik als eine der großen Herausforderungen beim Umweltschutz.

Nun hat China Vorgaben erlassen, laut denen der Plastikmüll binnen kurzer Zeit deutlich reduziert werden soll. Während die chinesischen Metropolen schon 2020 frei von Einwegplastik werden sollen, gilt die Regelung für alle anderen Städte ab 2022. Märkte, auf denen frische Produkte angeboten werden, dürfen die Plastiktüten noch bis 2024 nutzen. Das teilte die chinesische Umweltbehörde gemeinsam mit der Behörde für Entwicklung und Reform mit. Dieser Schritt in eine nachhaltigere Zukunft ist nur ein weiterer auf dem langen Weg des Umweltschutzes. So hat China bereits im letzten Jahr den Import von Kunststoffabfall verboten. Bisher hat China gutes Geld mit der Entsorgung von ausländischen Mülls, meisten aus den westlichen Industrienationen, verdient. Damit ist nun Schluss.

Nun möchte ich mir an dieser Stelle kein Urteil über das Für und Wider des Chinesischen Systems erlauben, dazu habe ich viel zu wenig Ahnung von den Details aber was ich sehe, ist ein Plan, der innerhalb weniger Jahre deutliche Maßnahmen für einen besseren Umweltschutz umsetzen möchte. Verglichen mit dem Herumeiern der deutschen Regierung, bin ich schon sehr angetan von dem Vorgehen und bin auf die Resultate gespannt. Auch möchte ich euch, passend zum Thema, den Bericht des Zentrums für Internationales Umweltrecht (NGO) empfehlen, welcher prognostiziert, dass die Produktion von Kunststoffen bis 2050 bei den derzeitig vorhergesagten Wachstumsraten einen Ausstoß von 52,5 Gigatonnen Kohlendioxid verursachen könnte.