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In der letzten Woche hatte ich mal wieder die Chance, diverse Biotope und Lebensräume zu kartieren und nach dem jeweiligen Pflanzeninventar zu schauen. Es lässt sich nicht leugnen, das botanische Jahr neigt sich dem Ende. In meinem Falle sah ich die Zeichen dafür auf einem Deich bei Jessen im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt).
Die zurückliegende Trockenheit (die geringen Niederschläge der letzten Zeit haben nicht geholfen) sowie das Voranschreiten des Jahres verliehen dem Deichabschnitt bereits einen herbstlichen Look. Der Großteil der Pflanzen war bereits über das Blühstadium hinaus und hatte deutlich erkennbare Samen- oder Fruchtkörper angesetzt.

Zur Deichpflege gehört, wenn überhaupt, ein einmaliger Weidegang mit Schafen. Dieser erfolgt mancherorts erst spät im Jahr, Ende September oder Anfang Oktober. Dieser Umstand ist nicht gerade dienlich für ein artenreiches Pflanzeninventar. Die Gräser nehmen Überhand und konkurrenzschwache Kräuter haben das Nachsehen. So verwundert es nicht, wenn sich Arten die Berteroa incana und Trifolium arvense über die gesamte Fläche verteilen.

Die verblühten Individuen sind deutlich in der Überzahl.

Ohne das genaue Pflegeregime dieser Deichfläche zu kennen, hat mir der Zustand der Fläche nicht gefallen. Die Streuschicht zu dick, Gräser und Ruderalarten zu dominierend und das Artinventar eher mau.
Dennoch gab es Lichtblicke. So freute ich mich über ein einzelnes Individuum des Großen Wiesenknopfes (Sanguisorba officinalis). Diese in Sachsen-Anhalt seltene Art der Flutwiesen ist deutlich größer ihre Artgenossin Sanguisorba minor und unterscheidet sich auch durch die Laubblätter. Diese Art war mein Highlight des Tages.

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