Thomas Engst

…fängt den Wurm. Schon der zweite Beitrag in kurzer Zeit, der ein altes Sprichwort als Einleitung bemüht. Hoffentlich wird das hier nicht zur Gewohnheit, obwohl es dennoch sehr passend ist. In diesen turbulenten Zeiten sollen Menschenmengen vermieden und soziale Kontakte so weit wie möglich reduziert werden. Dennoch möchte ich nicht auf meine täglichen Streifzüge durch Feld und Flur verzichten, zu viel gibt es nach dem “Winter” zu entdecken. Was also tun? In meinem Falle verlege ich diese Ausflüge in die frühen Morgenstunden. So früh ist außer mir bisher niemand unterwegs gewesen. Stimmt nicht ganz. So ganz alleine war ich am gestrigen Morgen nämlich nicht. Da aufgrund des Regens in den letzten Tagen und dem erhöhten Grundwasserstand der Saale, die anliegenden Uferbreiche vernässt sind, finden sich allerhand Vögel zur Nahrungssuche ein. Neben den üblichen Verdächtigen wie Haubentaucher und Blässhuhn haben sich auch jede Menge Graugänse niedergelassen. Ich konnte 30 Paare zählen. Unter ihnen befanden sich auch vereinzelte Nilgänse, zu erkennen an dem markanten schwarzen Fleck um die Augen und an dem schlankeren Körperbau. Diese Gänseart sorgt in unseren Breiten immer wieder für Ärger, okkupiert sie doch u. a. Storchennester.

Das Geschnatter der Graugänse ist in diesen Tagen häufig zu hören. Mir gefällt es.

Zur wohl schönsten Begegnung des Morgens gehörte die mit einem Schwan. Diese imposanten und majestätischen Tiere haben es mir seit meiner Kindheit angetan und lassen mich stets innehalten und sie bewundern. In Kombination mit der langsam aufsteigenden Sonne und den noch frischen Temperaturen sind solche Augenblicke für mich sehr kostbar und lassen etwaige andere Sorgen schnell vergessen. Zumindest für einen Augenblick.

Schwäne werden von den Menschen seit jeher für etwas Besonderes gehalten.