Thomas Engst
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*UPDATE 04.Juli 2015* am Ende des ursprünglichen Beitrages ist etwas ergänzt bzw. neu geschrieben wurden.

*UPDATE 15.Juni 2015* am Ende des ursprünglichen Beitrages ist etwas ergänzt bzw. neu geschrieben wurden.

Die wahren Schätze in der Natur findet man erst bei wiederholtem Hinsehen. So verhält es sich auch mit der Echten Mondraute (Botrychium lunaria). Diese Rote Liste 3-Art ist eine von der unscheinbaren Sorte. Wie der Name schon vermuten lässt, gehört sie zu der Familie der Rautenfarne und wurde aufgrund ihrer mondförmigen Blattfiedern so benannt. Zerlegt man den wissenschaftlichen Namen, so steht Botrychium (griechisch: botrychion) für die rispenartig angeordneten Sporangien.  Den Artname lunaria kann man sich allerdings leicht selbst erklären. Ich habe mir mal die Entwicklung dieser seltenen Pflanze angeschaut und diese mit der Kamera festgehalten.

Botrychium lunaria am 23. April 2015

Botrychium lunaria am 23. April 2015

Die Echte Mondraute kann eine Größe von bis zu 30 cm erreichen und hat einen in zwei Abschnitte eingeteilten Farnwedel. Dieser gliedert sich in einen unfruchtbaren und einem mit Sporangien bestückten Bereich. Von Interesse ist der unfruchtbare Blattabschnitt. Dieser hat anfänglich keinerlei Ähnlichkeiten mit einem Farnblatt und lässt sich nur wenige Wochen im Jahr blicken.

Botrychium lunaria am 27.April 2015

Botrychium lunaria am 27.April 2015

Der unfruchtbare, saftig grüne Blattabschnitt entspringt scheinbar aus der Mitte der Pflanze und ist kahl. Er ist es auch, der der Pflanze zu ihren 30 cm Höhe verhilft. Die Spreite des sterilen Blattabschnittes ist gefiedert und zu Beginn noch um die Pflanze geschlungen.  Auf den oberen beiden Bildern umschließt sie den “Stiel” der Pflanze fast vollständig.  Noch ganz klein und unbedeutsam sehen in diesem Stadium der Entwicklung die Sporangien aus. In den Sporangien werden später die, zur Vermehrung wichtigen, Sporen gebildet.

Botrychium lunaria am 26.Mai 2015

Botrychium lunaria am 26.Mai 2015

Entfaltet sich die Blattspreite im Laufe der Entwicklung, wird auch deutlich, wieso diese Pflanze den Namen Echte  Mondraute trägt. Diese auf nährstoffarmen Böden anzutreffende Art hat ihr Verbreitungsgebiet in Europa, Asien und Nordamerika. Ihre Amplitude reicht von Tiefland bis in die montanen Regionen der jeweiligen Gebirge.  Hier in Mitteleuropa hat die Mondraute jedoch den schwersten Stand. Hier beschränkt sie sich auf Sandheiden, Magerrasen oder sandigen Wegrändern. Speziell in Deutschland ist sie sehr selten und daher nach allen Regeln der Kunst (BArtSchV) geschützt. Wie Eingangs erwähnt, findet man sie auch in der Roten Liste der gefährdeten pflanzen Deutschlands, da ihr Bestände zurückgehen. Gründe dafür sind unter anderem steigende Eutrophierung von Böden sowie die Zerstörung von kleinräumigen Sonderstandorten und die Aufgabe der Heidenutzung durch den Menschen.

Botrychium lunaria am 26.Mai 2015

Botrychium lunaria am 26.Mai 2015

Die Entwicklung der Echten Mondraute ist für dieses Jahr noch nicht abgeschlossen. Die hier abgebildete hat eine aktuelle Größe von ca. 7 cm. Daher werde ich in den nächsten Tagen immer mal wieder mit der Kamera ihren Fortschritt dokumentieren diesen Artikel entsprechend aktuell halten.

*UPDATE 15.Juni 2015*

Nach mehr als 14 Tagen, fast schon drei Wochen, war ich mal wieder auf Stippvisite bei der Echten Mondraute. Bedingt durch den sehr exponierten Standort und  dem wenigen Niederschlag in letzter Zeit, geht die Entwicklung sehr langsam voran und ich bezweifle inzwischen, dass sich diese Pflanze zu ihrer vollen Größe entwickeln wird. Hier aber nun ein aktuelles Bild. Für alle die sich ob der geringen Größe im Vergleich zu den letzten Bildern wundern, ihr habt Recht. Die ursprüngliche Pflanze hat es wahrscheinlich nicht geschafft bzw. war nicht mehr aufzufinden. Ich hoffe allerdings die Fotodokumentation mit dieser hier fortführen zu können. Leider sieht dieses Exemplar auch sehr nach Verdursten aus. Mal schauen wie es sich entwickelt.

Botrychium lunaria am 15.06.2015

*UPDATE 04.Juli 2015*

Durch den heutigen Besuch wurde Gewissheit, was letztens nur eine Vermutung war. So ziemlich alle Mondrauten haben sich der Hitze geschlagen geben müssen. Einerseits war es auf diesem doch schon sehr exponierten und trockenen Standort zu erwarten, andererseits kenne ich auch Jahrgänge, in denen die Pflanzend eutlich größer waren.

Botrychium lunaria am 04. Juli 2015

Botrychium lunaria am 04. Juli 2015

 Dies ist nach nun erneut 14 Tagen das Resultat. Hier hat sich im Vergleich zum 15. Juni nichts mehr getan. Leider ist dies kein erhoffter Verlauf für mein Projekt aber auch das gehört zur Natur. Schaut man sich die Wettervorhersagen für die nächsten Tage an, so ist auch kein Regen in Sicht aber der wird dringend gebraucht.