Thomas Engst

Um am Abend den Kopf freizubekommen und den Tag entsprechend ausklingen zu lassen, begebe ich mich so oft ich kann auf ausgedehnte Spaziergänge. Dabei kann ich wunderbar entspannen und nehme bewusst die Natur um mich herum war. Heute schien im Salzlandkreis die Sonne und lockte mich einmal mehr vor die Tür. Auf meinem Weg entlang der Bode war die Natur schon fleißig am Erstarken und in der abendlichen Ruhe zeigte sich die Landschaft in einem wundervollen goldenen Licht. Ohne eine andere Menschenseele zu sehen genoss ich die abendliche Idylle. Lediglich ein rufender Grünspecht war hin und wieder zu hören. Mit dem sinkenden Sonnenstand wurden auch Tiere etwas wagemutiger und so zeigten sich ein paar Rehe beim äsen auf den Wiesen und Feldern. Um sie nicht zu stören verharrte ich still schlüpfte voll und ganz in die Rolle des Beobachters und studierte das Verhalten der ruhig vor sich hin fressenden Tiere. Scheinbar erachteten sie mich nicht als Bedrohung und ließen nicht stören.

Durch spontan einsetzendes Geschnatter aufgeschreckt, suchten die Rehe das Weite und ich die Quelle des plötzlichen Lärms. Als Verursacher des Radaus stellte sich ein Paar Nilgänse heraus. Diese invasiven Neozoen sorgen seit einiger Zeit für Sorgen im Naturschutz. Diese Tiere sind für gewöhnlich zu zweit an Flüssen anzutreffen und vertreiben durch ihr aggressives Verhalten andere Wasservögel. Des Weiteren zerstören sie die Nester heimischer Wasservögel und sorgen so für Verdruss bei den Vogelfreunden. Im konkreten Fall diente das Gezeter dazu, einen Graureiher zu vertreiben. Auf dem Heimweg dachte ich noch etwas über den nahenden Frühling und die kommende Vegetationsperiode nach und freute mich auf viele neue Pflanzenarten und darüber, mal wieder einen Spaziergang durch die Natur unternommen zu haben. Diese spontanen Exkursionen samt ihren immer anderen Erlebnissen gefallen mir ausgesprochen gut. Streifzüge durch Feld und Flur sind eine wahre Bereicherung des Alltags.