Thomas Engst

Der Ostersonntag zeigte sich in Teilen Sachsens von seiner sonnigen Seite. Beste Bedingungen also, um sich die Beine auf einem Spaziergang durch die Natur zu vertreten. Ziel des Ausfluges war das Naturschutzgebiet “Um die Rochsburg” im Landkreis Mittelsachsen.

Die um 1190 erstmals erwähnte Rochsburg thront auf einem Felssporn hoch über der Zwickauer Mulde. Sie war ursprünglich von Buchen- und Tannenwäldern umgeben. Die Nutzung der Wälder als Bau- und Floßholz und für die Waldweide führte später zu fast kahlen Talhängen mit Eichen und Birken.

Seit 1958 steht das knapp 144 ha große Gebiet als Naturschutzgebiet (NSG) unter Schutz. Heute wachsen verschiedene Eichen-Buchenwälder an den Talhängen, wärmeliebende Pechnelken-Eichenwälder an den nach Süden zeigenden Hang-Oberkanten, kühlfeuchte Geißbart-Ahorn-Schluchtwälder in den Tälern und verschiedene Auenwaldgesellschaften an den Bächen und an der Mulde.

Der Schutzzweck des Gebietes besteht in der Erhaltung und Entwicklung eines tief eingeschnittenen Kerbtales mit naturnahen Wäldern, Felsen, Blockhalden und Nebentälern einschließlich artenreicher Lebensgemeinschaften von Pflanzen und Tieren.

Bemerkenswert ist das Vorkommen von Pflanzen des Berglandes in relativ geringer Höhe (unter 200 m NN) wie z. B. Purpur-Hasenlattich, Wald-Geißbart, Gegenblättriges Milzkraut, Rippenfarn, Hain-Gilbweiderich und Hänge-Segge. Im Brauseloch fällt der Reichtum an Farnen und Moosen auf. Zur Brutvogelwelt des NSG gehören Hohltaube, Schwarz-, Grau- und Mittelspecht. Am Fluss kommen Wasseramsel, Gebirgsstelze und der Biber vor.

Obwohl es noch recht früh im Jahr ist, schoben sich bereits die ersten zartgrünen Blätter des Bärlauchs gen Himmel. Blatt in Blatt standen diese markant schmeckenden Pflanzen mit dem giftigen gefleckten Aronstab nebeneinander.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wie man diese beiden Arten jedes Jahr aufs Neue verwechseln kann, ist mir unbegreiflich. Aber nicht nur diese beiden Arten zeigten sich in einem erneuten Versuch den Frühling einzuleiten.

Entlang des Weges ließen sich unter anderem Buschwindröschen (Anemone nemorosa), Wald-Gelbstern (Gagea lutea) und Hohler Lerchensporn (Corydalis cava) finden. Diese typischen Frühblüher sind willkommene Farbtupfer in den noch recht tristen Wäldern.

Besonders willkommene floristische Waldbewohner (aus meiner Sicht) sind hingegen das Lungenkraut (Pulmonaria officianalis), Gewöhnliche Schuppenwurz (Lathraea squamaria) und das Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis). Exemplare dieser Arten sehe ich für meinen Teil nicht oft, da nicht häufig im Wald unterwegs.

Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr schon eure Lieblingspflanze zu dieser Jahreszeit entdeckt oder dauert es noch ein bisschen?