Thomas Engst

Als am Montag mit viel politischen und medialen Tamtam der 21. UN-Klimagipfel in Paris startete, waren die Hoffnungen noch groß und es wurde sich im Vorfeld regelrecht hinsichtlich der Erwartungen überschlagen. Nach nur drei von elf Verhandlungstagen scheint nun aber der Lack abzuplatzen und man realisiert auf was man sich da eingelassen hat. Alles nur Panikmache oder normales Vorgehen bei so einem Großereignis? Der NABU e.V. hat eine treffliche Analyse auf seiner Homepage veröffentlicht, welche ihr hier findet. Für alle die den Klick scheuen, möchte ich diese Meldung kurz zusammenfassen.

Bisher stachen zwei Meldungen aus den Verhandlungen hervor, die mich haben aufhorchen lassen. So wurde von afrikanischen Staatschefs die Africa Renewable Energy Initiative (AREI) ins Leben gerufen. Des Weiteren hat das Forum klimaverletzlicher Staaten (Climate Vulnerable Forum – CVF) kurzerhand detaillierte Frage- und Zielstellungen für den Klimagipfel kommuniziert und vorgeschlagen. Der besondere Paukenschlag liegt aber in der Äußerung des CVF hinsichtlich ihrer kollektiven (das CVF besteht aus 20 Entwicklungsländern mit besondere Verantwortung in Sachen Klimawandel) Zielstellung.  So soll die Erderwärmung auf 1,5 °C statt bisher 2 °C begrenzt werden, die Weltwirtschaft bis 2050 vollständig durch den Einsatz von erneuerbaren Energien dekarbonisiert werden. Meinen Blick auf die EE habe ich ja schon im letzten Beitrag beschrieben. Ferner sollen ein Langfristziel zur Anpassung an den Klimawandel sowie eine Überprüfung der Klimabeiträge sowie des Engagements im fünf Jahres-Zyklus kontrolliert werden. Bleibt zu hoffen, dass es besser klappt als bei der Wasserrahmenrichtlinie. So schön das auch alles klingen mag, erste Schweißperlen und flache Atemzüge dürften sich bei den Damen und Herren in Paris einstellen, sobald der erste Blick auf den Kalender gefallen ist. Solche ambitionierten Ziele, die noch Jahre bei der Umsetzung bzw. Anrollen brauchen, benötigen eines mehr als Geld: Zeit. Die ist bekanntlich knapp und daran wird es letztendlich scheitern. Zur aktuellen Stunde sind die NGOS, die Non-governemental Organizations, von den eigentlichen Verhandlungen ausgeschlossen und müssen sich auf abendliche Berichte verlassen. Diese munkeln bereits, dass die Verhandlungen zu träge sind und hinter dem Zeitplan liegen. Bis kommende Woche die Minister der Vertragsstaaten die Verhandlungen übernehmen und ein Vertragsentwurf vorliegen muss, sind es nur noch wenige Tage. Hoffentlich werden sie genutzt (Quelle: NABU)