Thomas Engst

Auch wenn sich die anhaltende Trockenheit nachteilig auf das aktuelle Vegetationsjahr auswirkt, haben noch nicht alle Pflanzen die Hoffnung aufgegeben und das Blühen eingestellt. Ein paar Pflanzenarten, welche hart im Nehmen sind, trotzen der Dürre und bereichern die Landschaft mit ihren Blütenfarben als wenn alles normal sei. Eine solche, nicht unterzukriegende Art ist die Thüringer Strauchpappel (Lavatera thuringiaca), deren Schönheit man in diesen Tagen bewundern kann.

Diie Blüten von Lavatera thuringiaca sind von zartem Rosa und haben einzeln stehende Blätter.

Die Thüringer Strauchpappel wächst als ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 50 bis 125 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter und Blüten des oberen Teils sind filzig mit Sternhaaren bedeckt. Die oberen Stängelblätter sind bis zu 10 Zentimeter lang, drei- bis fünflappig und maximal bis zur Mitte geteilt, die unteren Laubblätter sind fünfeckig. Die Blütezeit reicht von Juli bis Oktober. Die Blüten stehen in einem lockeren, traubigen Blütenstand zusammen. Die zwittrigen Blüten sind fünfzählig und bei einem Durchmesser von 5 bis 8 Zentimetern radiärsymmetrisch. Der Außenkelch ist zu einer dreispaltigen Hülle verwachsen und kürzer als der Kelch. Die fünf genagelten Kronblätter sind 2,5 bis 4,5 Zentimeter lang, am Grund behaart, an der Spitze tief ausgerandet und rosafarben mit einer dunklen Aderung.

Blütenstand von Lavatera thuringiaca mit Blüten und bereits angelegten Samen.

Im deutschsprachigen Raum ist Lavanthera thuringiaca fast überall nur eingeschleppt und unbeständig verwildert. Ureinheimisch ist sie wohl nur im pannonischen Gebiet Österreichs, wo sie in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und im Burgenland zerstreut auftritt. Die Thüringer Strauchpappel gedeiht am besten auf stickstoffreichen, feuchten Lehm- oder Tonböden, die etwas salzhaltig sein können. Sie bevorzugt sommerlich warme Lagen und besiedelt vorwiegend Ödland und Schwemmflächen an Flüssen, wächst aber auch im Ufergebüsch.

Die filzigen Blätter von Lavatera thuringiaca sind überaus markant.

Ihren etwas eigentümlich anmutenden deutschen Trivialnamen verdankt die Art, wie viele andere Pflanzenarten auch, ihren Laubblättern. Diese ähneln, zumindest mit etwas Phantasie, den Blättern einer Pappel (Popolus). Ich selber kann das nicht bestätigen, sehen die Laubblätter doch in meinen Augen vollkommen unterschiedlich aus. Wenn ihr andere Theoren zur Herkunft des deutschen Namen habt, lasst es mich gerne wissen.