Thomas Engst

Das Jagen von Vögeln aller Art ist unseren Zeiten ein starker Grund für das Abnehmen der avifaunistischen Bestände. In manchen Ländern gelten Singvögel als Delikatesse und werden, bspw. auf ihrem Weg in den Süden, professionell abgefangen.

Besonderes Risikogebiet sind dabei die Alpen. Hier gehen jedes Jahr große Mengen an Zugvögeln in die Netze von Wilderen und landen anschließend auf den Tellern.

Daher ist es erfreulich zu sehen, wenn Länder gegen diese Unsitte vorgehen und mittels strikter gesetzlicher Vorgaben so zu einem vermehrten Vogelschutz beitragen. Dementsprechende frohe Kunde kommt nun aus Frankreich. Hier zeigt der Protest von zahlreichen Naturschützern Wirkung, in dem eine Abschuss-Genehmigung für 6.000 Große Brachvögel zurückgezogen wurde.

Der Entschluss Frankreichs ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, doch das allein reicht noch nicht aus. So ist die Jagd auf Uferschnepfen und Turteltauben in unserem Nachbarland immer noch erlaubt, obwohl sie die Bestände belastet und nachweislich nicht nachhaltig ist. Dies ist jedoch die rechtliche Voraussetzung der EU-Vogelschutzrichtlinie, dass europäische Vogelarten überhaupt bejagt werden dürfen. Und auch in anderen EU-Mitgliedsstaaten wie Spanien, Italien, Griechenland, Malta und Zypern ist die Jagd auf zahlreiche Zugvögel noch immer erlaubt.