Thomas Engst

Es gibt Beiträge, auf die freue ich mich besonders. Dieser Beitrag ist so einer. Jedes Jahr zwischen Ende März und Anfang April streife ich durch den hiesigen Auwald und schaue nach dem Frühblüheraspekt. Bevor sich das Blätterdach der Hartholzaue schließt, sorgen Hohler Lerchensporn, Gelbes Adonisröschen oder Scharbockskraut für bunte Farbtupfer. Mir gefällt diese Zeit des Jahres, steht sie doch für Neuanfang und Aufbruch in eine weitere Vegetations- und Blühperiode.

Die Tage werden nun spürbar länger und hoffentlich auch wärmer. So dass die Pflanzenwelt den Winterschlaf abschütteln und sich in Stellung bringen kann. Auwälder sind wie fast kein anderer Lebensraum von einer starken Dynamik geprägt. Zumindest im Idealfall. Überschwemmungen aufgrund Schneeschmelze und Regenfällen versorgen den Waldboden mit neuen Nährstoffen und Sauerstoff. Obendrein dienen die Wassermassen dem Samentransport und damit der ökologischen Vielfalt. Leider fallen diese notwendigen Hochwasser vielerorts aus. Grund dafür sind Eindeichungen, Flussbegradigungen und -sanierungen. Das ist schade, wird aber zunehmend kritisch gesehen.

Daher verwundert es nicht, dass Naturschutzprojekte, welche auf die Renaturierung von Auen abzielen, an Zahl zunehmen. Mich freut diese Entwicklung, ist der Auwald doch ein erstklassiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen.