Thomas Engst

Insgesamt seien in den vergangenen drei Jahrzehnten seit 1990 rund 420 Millionen Hektar Waldfläche verschwunden, weil sie in andere Formen der Nutzung umgewandelt worden seien. Allerdings habe sich der Prozess verlangsamt: In den 1990ern habe der Schwund bei rund 16 Millionen Hektar pro Jahr gelegen. «Entwaldung und Schädigung der Wälder finden weiterhin in alarmierendem Tempo statt, was erheblich zum fortschreitenden Verlust der biologischen Vielfalt beiträgt», schreiben Qu Dongyu, Direktor der UN-Agrarorganisation FAO-Direktor UNEP-Chefin Inger Andersen in dem Waldbericht 2020. Ich finde solche Berichte stets zum Weinen. Seit ich denken kann, gibt es für allerhand Missstände solche Publikationen. Immer wieder werden drastische Zahlen und Apelle an den Menschen und seine Verhaltensweisen gedruckt. Aber wirklich nachhaltige Änderungen treten nicht ein. Nie. Wie viele solcher Berichte muss es denn noch geben, bis die Menschheit wirklich mal begreift, dass das kein Spiel mehr ist und wir eine intakte und stabile Natur zum (Über)Leben brauchen? Denn mit den Bäumen verschwinden nicht nur wertvolle Klimaregulierer, sondern auch Lebensräume und Ökosysteme, die wir als Menschheit nur ansatzweise begreifen.