Thomas Engst

Tja, das wars. Google + ist nicht mehr. Zumindest nicht mehr in der Form, die wir als Verbraucher kannten. Google Plus ist in seiner bisherigen Form aus dem Internet verschwunden. Über die Gründe könnt ihr sicherlich dieser Tage jede Menge lesen. Warum ich das erwähne? Ganz einfach, als Google + im Jahre 2011 die Betaphase verließ und man sich ohne gesonderte Einladung registrieren konnte, war ich dabei. Getreu dem Motto “Facebook ist für die Leute, mit denen du zur Schule gegangen bist. G+ für die, mit denen du gerne zur Schule gegangen wärst” baute ich mir schnell eine Community auf, die ähnlich über Natur und Naturschutz dachte wie ich. Als im April 2013 dieses Blog hier online ging, damals noch mit Blogger als Unterbau, etablierte sich Googles Netzwerk als Hauptausspielkanal für meine (anfangs noch sehr unbeholfenen) Inhalte. Anfänglich als internes Kommunikationstool der Google-Mitarbeiter gedacht, lancierte es der Suchmaschinengigant später als Konkurrent zu Facebook und Co. Ein Schritt, welchen ich sehr begrüßte.

Die Naturschutz-Community auf G+ wurde 2013 gegründet und hatte am Ende über 800 Mitglieder.

Obwohl G+ anfangs mit guten Neuerungen aufwartete (erinnert sich noch jemand an die Kreise?), blieben ihm die großen Nutzerzahlen leider versagt. Das war aber aus meiner Sicht keinesfalls ein Makel sondern vielmehr eine Tugend. Die wenigen User sorgten (zumindest in meiner Filterblase) für einen niveauvollen Ton und engagierten sich in zahlreichen konstruktiven Debatten. Gepöbelt wurde nicht. So kam es auch, dass ich im Laufe des Jahres 2013 eine Naturschutz-Gruppe gründete, welche durchweg rege genutzt wurde. Zum Schluß interessierten sich immerhin über 800 Leute für die Thematik. Von außen wurde Google Plus immer wieder als Geisterstadt verschrien, was ich zu keiner Zeit nachvollziehen konnte. Auch wenn im Laufe der Zeit User in meiner Bubble weniger wurden, die Beiträge zunehmend von den “üblichen Verdächtigen” kamen und neue Gesichter seltener wurden, war mir G+ stets die liebste soziale Plattform. Bis zum heutigen Tag liefert sie die meisten Besucher für dieses Blog.

Die Kontaktverwaltung wurde bei G+ anfangs via Kreise realisiert. Das war intuitiv und neuartig.

 

Meine Begeisterung für dieses Netzwerk ging sogar so weit, dass ich mich an der Finanzierung eines Buches über Google+ beteiligte und in diesem neben anderen Unterstützern verdankt wurde. Wie dem auch sei, G+ ist Geschichte und bisher habe ich noch keinen adäquaten Ersatz gefunden. Seit Anfang des Jahres ist es aber merklich ruhiger und die bekanten Gesichter tauchen immer weniger in der Tinmeline auf. Scheinbar ist lediglich der harte Kern noch aktiv.

Ich bin gespannt, wo wir uns in den Weiten des Internets wieder über den Weg laufen und bedanke mich für die schöne Zeit auf Google Plus, die netten Kommentare, die anregenden Diskussionen sowie die vielen unterhaltsamen Posts von euch allen. Vielen Dank, macht’s gut und haltet die Ohren steif.