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Es folgt eine Pressemeldung des WWF Deutschland: Sie verhaken sich am Meeresgrund, reißen sich in Stürmen los oder werden illegal entsorgt – es gibt viele Wege wie herrenlose Fischernetze, sogenannte Geisternetze, ins Meer geraten. Dort werden sie zur tödlichen Falle für Meeresbewohner und machen außerdem zwischen 30 und 50 Prozent des Meeresplastiks aus. Um sie in Zukunft besser finden und bergen zu können, hat der WWF Deutschland den „WWF Geistertaucher“ entwickelt; eine innovative App, mit der sich Taucher oder Fischer an der Suche nach den Netzen beteiligen können. Sie wird derzeit auf der Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf erstmals vorgestellt.
Um Geisternetze unter Wasser zu finden, ist das Wissen der Menschen vor Ort von unschätzbarem Wert. Mithilfe des „WWF Geistertauchers“, die bisher die einzige App ihrer Art auf dem Markt ist, können deshalb insbesondere Taucher, aber auch Fischer, Segler und Wassersportler auf einer Karte Netze und andere Fundstücke melden sowie bereits gemeldete Sonarpunkte verifizieren. Neben der Position können auch Informationen wie Koordinaten, Tauchtiefe, Kurzbeschreibung und Fotos des Funds hochgeladen werden. Im Anschluss überprüfen professionelle Bergungstaucher die Objekte und bergen sie gegebenenfalls.
„Durch die App übernehmen Sporttaucher einen wichtigen Arbeitsschritt bei der Suche nach Geisternetzen. So können in Zukunft Fischernetze effektiver, zahlreicher und schneller entfernt werden“, sagt Geisternetz-Referentin Gabriele Dederer. Der WWF weist in seiner App ausdrücklich darauf hin, dass sie ausschließlich als Melde- und Verifizierungs-Tool zu verstehen ist. Netze oder Munition selbst zu bergen, kann lebensgefährlich sein.
Seit 2013 arbeitet der WWF daran, die Meere von Geisternetze zu befreien. Mithilfe von Sonar-Geräten wurden im letzten Jahr bereits sieben Tonnen herrenlose Fischernetze geortet und aus der Ostsee geholt. Durch die „Geistertaucher“-App soll die Erfolgszahl nun weiter steigen. Das Pilotgebiet der App wird sich zunächst auf die Ostsee beschränken. Im Folgejahr 2021 ist eine Ausweitung auf die Nordsee geplant. „Gemeinsam mit den Nutzern der App können wir unser Ziel, Nord- und Ostsee von Geisternetzen zu befreien, erreichen“, so Gabriele Dederer.
Die „Geistertaucher“-App wird noch bis Sonntag auf der Wassersportmesse „boot“ in Düsseldorf präsentiert. Sie ist ab sofort in deutscher und englischer Sprache im App-Store für Android und im Laufe der Woche auch für iOS kostenfrei erhältlich. Mitfinanziert wird das Projekt von PreZero, der NUE-Stiftung, der BINGO Umweltlotterie und EGEOS.
25. Januar 2020 um 1:39 pm Uhr
Mit Spielen sind halt die Leute zu bewegen – bestes Beispiel dürften wir Geocacher sein, die es seit 20 Jahren jung wie alt raus aus der Butze, hin in die Umgebung treibt ?
Ich will nochmal zurück zu den Geisternetzen und dem Titelthema des o.g. WWF Magazins „Stopp die plastik Flut“. Dort wurde gesagt: „Rund ein Fünftel des Plastikmülls in den Ozeanen stammt aus der Schiffahrt und Fischerei“ also 20%, diese Zahl hatte ich sonst nirgends gehört, finde ich aber erwähnenswert!
Gerade wenn man bedenkt, das für das Recyceln von Plastik ein Artenreinheit Vorraussetzung sein. Wären diese Netze da nicht wirklich ein guter Ansatz? Die müssten doch weitestgehend aus einem Material sein, groß und schwer, so dass sich nach dem Bergen ein Sammeln und Einschmelzen lohnen könnte?
Gelobt wird in o.g. Heft auch das Duale System steit 1991 hier in Deutschland … aber ist es wirklich so, das die Kunststoffe aus den gelben Säcken Hierzulande sortiert und recycelt werden … davon nehme ich in den Medien so garnichts wahr?
24. Januar 2020 um 5:26 pm Uhr
Augenscheinlich brauch es heutzutage für alles eine App …
Im WWF Magazin 4.2018 war die Rede von „allein in der Ostsee landen jährlich 5.500 bis 10.000 Geisternetze“ – Stück pro Jahr!!!
Mal ganz in Ruhe diese Zahl wirken lassen!!!
… da sind die ausgelobten 7 geborgenen Tonnen aber echt ein Witz gegen – aber irgendwo muß man ja anfangen!
Und es hat ja potente Unterstützer gegeben, die die Programmierung der App bezahlt haben…
Ich hoffe, das alle, die auf der Ostsee unterwegs sind und Geisternetze sichten, auch die Möglichkeit bekommen dem WWF auf dem klassischen Wege einer eMail die Koordinaten einer solchen Sichtung mitteilen dürfen ?
24. Januar 2020 um 7:03 pm Uhr
Na ja, Apps für “grüne” Themen sind eben aktuell sehr beliebt. Wenn diese dann noch einen gamification Ansatz haben, umso mehr. Ich selbst finde dies auch nicht so toll aber wenigstens bekommt man die Leute dann vor die Tür.