Thomas Engst

Die Tage erreichte mich eine Meldung aus der Schweiz, welche  mich ziemlich ratlos machte. Auch im Lande jenseits der Alpen nimmt die Naturentfremdung der Menschen größere Ausmaße an und mittlerweile können die meisten Einwohner nicht  mal die einfachsten Pflanzenarten unterscheiden. Arten, die früher jedem Kind geläufig waren, sind heute Einheitsbrei und kaum noch bekannt.

Um besonders die nachfolgende Generation wieder auf Kurs zu bekommen und für die Natur zu begeistern, wurde die App “Flower Walks” entwickelt. Diese Applikation gibt euch die Möglichkeit, auf ca. 60 Streifzügen durch die Schweizer Landschaft können mittels der App rund 1100 wildlebende Pflanzenarten entdeckt werden. Somit soll die Lust am Entdecken geweckt werden.

Obwohl ich es stets begrüße, wenn sich mehr Menschen mit der sie umgebenden Natur befassen und sich mit ebendieser identifizieren, so argwöhnisch bin ich gegenüber dieser Anwendung. Ich sehe es sehr skeptisch, wenn Wanderer direkt an den botanischen Schätzen entlang geführt werden. Viel zu oft habe ich erlebt, wie Pflanzen gezielt aufgesucht, ausgegraben und im heimischen Garten eingepflanzt werden. Wie genau diese Navigation erfolgt, wird seitens den Kollegen von naturschutz.ch beschrieben:

Auf den Streifzügen werden die Nutzenden via GPS-Funktion auf botanische Besonderheiten am Wegrand hingewiesen und mit spannenden Hintergrundinformationen versorgt – und zwar genau dort, wo die jeweilige Pflanzenart am Wegrand vorkommt. Dank der Bildergalerie ist das Erkennen der Pflanzen vor Ort ein Kinderspiel.

Genau solche Aussagen lassen mich aufhorchen. Sicherlich ist es nicht die Mehrheit der Nutzer, welche sich auf den Weg mach und Pflanzen aus der Natur entnimmt aber dennoch ist diese Sorge begründet.

Was ist eure Meinung dazu?