Thomas Engst

Monotone Ackerflächen sind ohne Zweifel der Sargnagel für die verbleibende Artenvielfalt in der Landschaft. Immense Felder erstrecken sich bis zum Horizont und lassen dabei jegliche Strukturen vermissen. Dabei sind Hecken, Knicks und Steinhaufen ein wahres Füllhorn der Biodiversität, verbinden sie doch u. a. Lebensräume, bieten Nist- und Wohnraum oder schützen vor Erosion. Dennoch haben bspw. Rapsfelder eine wichtige Funktion für Bestäuber und besonders Bienen umschwirren die goldgelben Blüten. Auf meinen morgendlichen Spaziergängen durch Feld und Flur, komme ich häufig an solchen Ackerwüsten vorbei und musste die Tage für einen Moment innehalten.

Die Strahlen der aufgehenden Sonne tauchten ein Rapsfeld in warmes, goldenes Licht und erzeugten eine sehr stimmungsvolle Atmosphäre. Für einen kurzen Augenblick traten die Probleme, welche durch die moderne Landwirtschaft verursacht wurden, in den Hintergrund und ich verweilte ein paar Minuten im Hier und Jetzt. So schnell wie der Moment gekommen war, so schnell war er auch wieder verschwunden. Die Erinnerungen halten jedoch noch eine Weile.