Thomas Engst

Der Anbau von ökologisch erzeugten (weitgehender Verzicht auf Pflanzenschutzmittel, Wildkräuter werden von Hand entfernt etc.) Lebensmitteln, erfreut sich in Sachsen-Anhalt immer mehr Beliebtheit. Dies schlägt sich auch in den aktuellen Zahlen wieder, welche jüngst von der amtierenden Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert verkündet wurden. Demnach wurden im Jahr 2019 rund 105.600 Hektar nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet. Das sind ca. 11.700 Hektar mehr als noch im Vorjahr.

Damit erstreckt sich der Ökolandbau auf 9,1 % der landwirtschaftlichen Nutzfläche und ist seit 2016 um satte 70% gestiegen. Diese Steigerung kommt natürlich nicht aus dem Nichts. Seit Amtsantritt verfolgt Dalbert mit ihrer Politik das Ziel, mindestens 20 % Ökolandbau in Sachsen-Anhalt zu erreichen.

Es geht auch anders. Artenreicher Ackerrandsaum mit vielen Segetalarten.

Nach der vorliegenden Jahresmeldung für 2019 waren zum 31.12.2019 insgesamt 859 Öko-Unternehmen gemeldet, davon sind 621 landwirtschaftliche Betriebe, sogenannte Erzeugerbetriebe. Neben den landwirtschaftlichen Betrieben gibt es in Sachsen-Anhalt 197 Verarbeitungsunternehmen, vier Unternehmen, die Futtermittel, Mischfuttermittel und Futtermittelausgangserzeugnisse aufbereiten sowie 37 Handelsunternehmen in der Ökobranche. Der Anteil ökologisch wirtschaftender Unternehmen an der Gesamtzahl der landwirtschaftlichen Unternehmen des Landes beträgt 14,7 Prozent. Die durchschnittliche Flächenausstattung je Betrieb beträgt in Sachsen-Anhalt rund 170 Hektar.

Entwicklung Ökologischer Landbau in Sachsen-Anhalt seit 2016 (Quelle: MULE).

Darüber hinaus wies die Ministerin auf die Bedeutung des Ökolandbaus beim Klimaschutz hin: „Bei einer weiteren Ausdehnung des Ökolandbaus auf 20 Prozent der Agrarfläche Deutschlands können laut vorliegenden Messdaten aus Langzeitversuchen bis zu 3,1 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalente eingespart werden, was rund 12 Prozent der aktuellen Bodenemissionen aus der Landwirtschaft entspricht. Eine klimafreundliche Landwirtschaft kann jedoch nicht losgelöst vom Konsum und von anderen Nachhaltigkeitsaspekten gedacht werden. Allein eine Umstellung auf Ökolandbau reicht nicht. Wir brauchen ebenso dringend eine Wende zur nachhaltigen Ernährung und eine drastische Reduktion der Lebensmittelabfälle”.