Thomas Engst

In Zeiten des Klimawandels, schwindender Ressourcen und einer stetig weniger werdenden Biodiversität schaut man etwas genauer auf das nachhaltige Verhalten von Firmen und Verbrauchern. Auch rückt der ökologische Fußabdruck eines jeden immer stärker in den Vordergrund. Debatten um Feinstaubgrenzwerte (die Sinnhaftigkeit soll an dieser Stelle nicht Thema sein), verhinderte Tempolimit auf deutschen Autobahnen oder mehr Tierwohl in der (intensiven) Landwirtschaft wären vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen, zumindest in der aktuellen Intensität. Während sich manche Branchen aber auf eine naturverträglichere Zukunft einstellen und gerade in Sachen Transport und Verkehr neue Wege beschreiten, boomt ungehindert dessen eine Branche, welche unbestritten zu den wohl größten Umweltsündern gehört. Das Transportmedium Flugzeug steht momentan so stark und beliebt da wie noch nie. Sei es für den Personen- oder Gütertransport, Flugzeuge nehmen rapide in ihrer Anzahl zu. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat 2018 so viele Flüge über Deutschland gezählt wie nie zuvor. Es habe mehr als 3,3 Millionen kommerzielle Flüge im Luftraum über der Bundesrepublik gegeben, wie die Behörde mitteilte. Dies sei ein Anstieg von 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bereits seit fünf Jahren übertrifft die jeweilige Wachstumsrate jene des Vorjahres. Im Jahr 2017 hatte die DFS noch eine Wachstumsrate von 3,3 Prozent verzeichnet, 2016 waren es 2,6 Prozent. Nachdem 2015 erstmals die Marke von drei Millionen Flügen geknackt worden sei, steuere der Luftverkehr über Deutschland nun auf 3,5 Millionen kommerzielle Flüge zu, so die DFS.

Free-Photos / Pixabay

Allein 2018 seien über 130.000 Flüge mehr gezählt worden als 2017, erklärte die DFS, die für die Überwachung des Luftraums zuständig ist. Das entspreche dem Verkehrsvolumen am Flughafen Stuttgart. Die Entwicklung der steigenden Passagierzahlen ist beileibe kein deutsches Phänomen. Auch international boomt die Fliegerei. So legten die Starts und Landungen an den 16 internationalen Flughäfen und 21 regionalen Airports hierzulande jeweils um rund vier Prozent deutlich zu. Mittlerweile stoßen sogar die Flughäfen Frankfurt/Main und Berlin an ihre Kapazitätsgrenzen (Quelle: Spiegel.de).