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Eine wichtige Säule des Naturschutzes ist das Ehrenamt. Gäbe es die zahlreichen Freiwilligen nicht, würde es in Sachen Naturschutz in Deutschland sehr viel schlimmer aussehen. Einer dieser emsigen Akteure ist der Arbeitskreis Heimische Orchideen Sachsen-Anhalt e.V. (AHO), dessen Mitglieder sich ganz dem Schutz und Erhalt von seltenen und gefährdeten Orchideen samt ihren Lebensräumen verschrieben haben. Besonders Orchideen, die als Kulturfolger auf offene und konkurrenzfreihe Standorte angewiesen sind, profitieren von der Vereinsarbeit. Nicht wenige Pflanze sind dem Menschen und seinen Tierherden auf seinen Wanderungen durch die Landschaft gefolgt und etablierten sich stets dort, wo eine Landnutzung stattfand. Seit einigen Jahrzehnten fehlt aber diese urtümliche Nutzung der Landschaft und sehr viele Lebensräume fallen der Sukzession zum Opfer. Wo einstmals eine bunte Blütenpracht herrschte, ist heutzutage oftmals Monotonie. In faunistischer wie auch in botanischer Hinsicht ist die Nutzungsaufgabe vieler Biotope ein Ärgernis. Auch dagegen versucht der AHO anzugehen. Ziemlich erfolgreich wie ich finde.
Gestern fand nun ein weiterer Pflegeeinsatz auf einer botanisch wertvollen Kleinstfläche in Sachsen-Anhalt statt. Novum dabei: dieser Einsatz fand in Kooperation mit dem Naturpark Saale-Unstrut-Triasland statt und bezog interessierte Bürger aus den umliegenden Gemeinden mit ein. Auf diese Weise sollte ein Bewusstsein für die Natur geschaffen und gezeigt werden, dass ein buntes Blumenmeer im Sommer eben keine Selbstverständlichkeit ist. Dem nassen und nebeligen Wetter zum Trotze kamen ca. 25 Freiwillige und packten kräftig mit an. An dieser Stelle möchte ich euch meinen tiefsten Dank aussprechen. Mittels Motorsensen wurden wichtige Offenbodenstellen geschaffen (früher haben das Weidetiere wie Schafe und Ziegen übernommen), damit die Orchideensamen beste Keimbedingungen vorfinden. Damit der Standort nicht zu sehr mit Nährstoffen überflutet wird, wurde das Schnittgut anschließend von der Fläche entfernt. Spätestens jetzt wurde es allen Helfern warm.
Für knapp 1 ha Fläche brauchten wir nahezu fünf Stunden. Stunden voller Arbeit, Schweiß und angespannter Gesichter. Aber auch voller Lachen, Spaß und lustigen Gesprächen. Spätestens im Frühjahr/Sommer, wenn sich die ersten Blütenköpfe zeigen und die Früchte der Arbeit ansichtig werden, hat sich die Plackerei gelohnt. Ich freue mich darauf.
3. Februar 2019 um 10:21 pm Uhr
Du solltest endlich den Begriff „Rohboden“ vermeiden, wir schaffen offene Bodenstellen oder Bodenverletzungen. Um die Bodengenese umzukehren und einen Rohboden zu erlangen (Als Bodentypen gehören der Syrosem auf Festgestein und der Lockersyrosem auf Lockergestein dazu.) taugen Freischneider und Rechen nichts 🙂
4. Februar 2019 um 6:34 am Uhr
Danke für deinen Hinweis. Du hast natürlich recht und ich arbeite daran, dieses einmal gelernten Fehler schnellstmöglich und nachhaltig aus meinem Geiste zu verbannen. Ich habe die betreffenden Passagen im Text geändert.