Thomas Engst

Dem Volksbegehren Artenvielfalt in Niedersachsen kommt bundesweit eine wichtige, wenn nicht gar Vorreiterrolle zu. Ist das Ansinnen doch nichts weniger, als auf das immer rasant voranschreitende Artensterben aufmerksam zu machen. Dabei hat das Volksbegehren einen durchaus turbulenten Weg hinter sich. Wen es interessiert, der kann ja mal die Suchmaschine seiner Wahl bemühen. Nun aber verkündet das Team hinter dem Projekt, dass man eine weitere Hürde erfolgreich genommen habe. Nämlich die 45.000 erreichten Unterschriften. Gemeinsam mit über 200 Bündnispartnern soll das Volksbegehren zum Erfolg gebracht werden.

Überall in Niedersachsen sind Menschen aktiv, um Unterschriften zu sammeln, der Zuspruch ist enorm. Dies ist auch nicht verwunderlich, ist die Natur in Niedersachsen doch so stark gebeutelt wie in keiner anderen Region Europas. Ein Beispiel: Die Vogelarten, die auf Grünland brüten (Wiesenvögel) weisen dramatische Verluste auf. So hat der Be­stand der Bekassine, die auf Feuchtgrünland und Moore angewiesen ist, seit den 1980er Jahren um über 80 Prozent abgenommen. Ihr Lebensraum wurde zum Teil in Acker umgewandelt oder er wird so intensiv genutzt, dass Bekassine, Großer Brachvogel, Uferschnepfe, Kiebitz & Co. keine Jungen mehr aufziehen können.

Ich behalte das Volksbegehren Artenvielfalt für euch im Auge und werde immer mal wieder an dieser Stelle berichten.