Thomas Engst

Schaut man auf das Wetter der kommenden Tage, so scheint sich der Sommer verabschiedet zu haben. Bevor sich aber die regnerische und kalte Jahreszeit Bahn bricht, nutzte ich den vergangenen Samstag um noch etwas durch meine erzgebirgische Heimat zu streifen. Ziel meiner Wanderung waren die Ortschaften Gottesgab und Abertham in Westböhmen. Dort, auf dem Erzgebirgskamm, sah die Vegetation schon richtig herbstlich aus. Die Wiesen wurden ein letztes Mal in diesem Jahr von Rindern beweidet und durch den bewölkten Himmel wirkte die Landschaft schon etwas trist und verlassen.

Jedoch nur auf den ersten Blick. Bei näherem Hinschauen waren noch zahlreiche Blumen und Tiere zu entdecken. Die Glockenblume aus dem Beitragsbild bspw. stand dem Winde trotzend alleine in der Flur und hielt tapfer die Stellung. Vertreter der Gattung Glockenblumengewächse sind in der Tat sehr robust und halten eine Menge Unbill aus. Neben der Flora zeichnet sich die Gegend um Abertham aber noch aus geologischer Sicht aus. Vierhundert Jahre lang gruben die Menschen nach dem begehrten Zinnerz und sorgten für eine Region in Wohlstand.

Noch heute sind die zahlreichen Pingen und Steinbrüche zu sehen. Markant ist ein Basaltsteinbruch, dessen charakteristische Säulen die Grenze zu einem artenreichen Naturschutzgebiet markieren. Aber auch Zeitzeugen neueren Datums sind allgegenwärtig.

Basalt ist in der Gegend ein häufiges Gestein und dient als Landmarke.

Eine ehemalige Pinge in der Nähe von Abertham.

Besonders gefreut habe ich mich über einen Vertreter der Hummeln. Bombus cf. sylvarum machte es sich auf einer Flockenblume gemütlich. Allerdings waren ihre Bewegungen schon deutlich schwächer und langsamer als gewöhnlich. Hoffentlich wurde sie nicht von dem plötzlichen Kälteeinbruch überrascht. Wie dem auch sei, Spaziergänge in durch Feld und Flur sind zu jeder Zeit im Jahr etwas Besonderes und bieten stets etwas zu entdecken. Also nutzt die Chance für einen ausgedehnten Sonntagsspaziergang.

Bombus cf. sylvarum auf einer Flockenblume.