Thomas Engst

Bio-Label gibt es eine Menge und vielen davon haftet der Makel des Unvollkommenen an. Der viel gescholtene Bio-Joghurt aus Spanien, der seine Reise in den hiesigen Supermarkt via LKW absolviert, steht dennoch als “Bio” ausgewiesene Ware im Regal. Angesichts der Wertschöpfungskette ein Umstand, der so nicht haltbar ist.

Generell haben viele Nachhaltigkeitslabel, bspw. MSC oder FSC, den Ruf, nicht Transparent und unterm Strich sinnhaft zu sein. Na gut, bei den genannten Labeln weiß man das inzwischen.

Aber in der ganzen Herde an Label und Etiketten, gibt es dennoch weiße Schafe und Organisationen, die ihre Sache ernst nehmen. Nur sind diese aus Sicht des Laien nicht einfach zu erkennen bzw. einzuordnen.

An dieser Stelle übernimmt der Labelchecker der Christlichen Initiative Romero (CIR) und listet euch die bekanntesten Bio-Label auf und bewertet sie in den Kategorien “Soziales”, “Ökologie” und “Glaubwürdigkeit”. Visualisiert wird das jeweilige Ergebnis über ein Ampel.

selective focus photography of pasta with tomato and basil
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Auch in Sachen Transparenz gibt sich die CIR offen und beschreibt die Bewertungsmethodik folgendermaßen:

Unsere Bewertungskriterien der Labels lassen sich in die drei Kategorien Soziales, Ökologie sowie Glaubwürdigkeit einteilen.

Da es sich bei den Labels um unterschiedliche Systeme mit teilweise sehr verschiedenen Zielen handelt, ist eine einheitliche Analyse mit vergleichbaren Ergebnissen nicht immer einfach. Manche Nachhaltigkeitsinitiativen legen den Fokus beispielsweise nur auf bestimmte Stufen der Lieferkette (z. B. landwirtschaftliche Produktion), andere auf einzelne Produkte (z. B. Kaffee) oder Branchen (z. B. Textilien). Deswegen konnten wir nicht bei jedem Label alle Kriterien in jeder Stufe der Lieferkette gleichermaßen berücksichtigen. Im Zentrum unserer Untersuchung stand vielmehr das Ziel, Ihnen einen Überblick über den Zweck der jeweiligen Initiative zu geben und ihre wichtigsten Stärken und Schwächen herauszuarbeiten.

Auf Basis von öffentlich zugänglichen Informationen wie Webseiten, den Richtlinien- Katalogen, Verhaltenskodizes und/oder Kontroll-Checklisten haben wir daraufhin Label-Profile erstellt, die wir den jeweiligen Initiativen zur Kommentierung vorgelegt haben. Sowohl deren Rückmeldung als auch die Einschätzung von Expert*innen im Themenfeld sind dann in die finale Bewertung im LABEL-CHECK eingegangen.

Aus den Bewertungskriterien haben wir einen internen Fragenkatalog erstellt, anhand dessen wir die verschiedenen
Labels bzw. Initiativen untersucht haben, teilweise in Zusammenarbeit mit dem brasilianischen Institut Imaflora.

Der Labelchecker bewertet Bio-Label in den Kategorien “Soziales”, “Ökologie” und “Glaubwürdigkeit” und stellt das Ergebnis via Ampel dar.

Über die Labelbewertung hinaus biete die Seite des Labelcheckers jede Menge weiterführende Informationen zu den unterschiedlichen Typen der Öko-Label, der Wertschöpfung und ihrer Bedeutung für einen nachhaltigen Konsum von Produkten sowie ein umfangreiches Glossar zum Nachschlagen für auch unbekannten Begriffen.