Thomas Engst

Ein Thema geistert die Tage besonders durch die Naturschutzbranche. Wilderei. Diese Unart des Menschen ist nicht nur in fernen Ländern an der Tagesordnung, auch in Deutschland gibt es dahingehende Verstöße. Erschreckend viele um ehrlich zu sein. Im vergangenen Jahr wies die polizeiliche Kriminalstatistik 1020 Fälle von Jagdwilderei aus. Das geht aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor. Diese Zahl ist seit mindestens 10 Jahren konstant hoch und beinhaltet noch nicht die hohe Dunkelziffer, aufgrund der mangelnden Erfassung.

Der WWF hat sich dieser Enthüllung angenommen und eine Art Notruf für bekannte Fälle ins Leben gerufen. Unter der Nummer 0800 10 20 340 können Zeugen ab sofort Aussagen zu derartigen Fällen machen, auch anonym. Des Weiteren sind Meldungen auch  via www.wildereinotruf.de möglich. Ziel des WWF ist es, durch die Hotline den Druck auf die Straftäter zu erhöhen und die Öffentlichkeit zu sensibilisieren. Zugleich kritisiert die Naturschutzorganisation, dass es in Deutschland bei der Strafverfolgung zu Wilderei durch Polizei und Behörden weiterhin Defizite gibt. Bislang konnte erst ein Tatverdächtiger ermittelt werden, auch mithilfe von Hinweisen, die ein Zeuge dem WWF gemeldet hatte. Die Untersuchungen der Staatsanwaltschaft ziehen sich allerdings nach wie vor in die Länge (Quelle: WWF Deutschland). Erneut stünde es Deutschland gut zu Gesicht, erst einmal vor der eigenen Haustür zu kehren, bevor es mit dem Finger auf andere Länder mit ihren Problemen zeigt (ohne diese Probleme schönreden zu wollen).