Thomas Engst

Die moderne Landwirtschaft steht heutzutage oft am Pranger. Sei es wegen abscheulichen Zuständen in der Tierhaltung oder dem verantwortungslosen Düngen von Feldern, die intensive Landwirtschaft gilt nicht zu Unrecht als Massengrab der Artenvielfalt. Dabei sind die Landwirte an sich genauso arme Schweine, wie die Tiere bei ihnen im Stall. Gefangen zwischen den Wünschen der Verbraucher und den Vorgaben der jeweiliigen Länder, können viele Agrarflächendesigner nicht andes als so zu agieren wie sie es tun. Jeder von uns, wäre er in der Lage eines wirtschaftenden Bauerns, würde in den gleichen ökonomischen Grenzen leben. Hier wäre es die Rolle der Regierung, Anreize zu setzen, damit sich mehr Biodiversität in den Feldfluren finden lässt. Biodiversität als Betriebsziel wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Seit es dem Ruf der Bauern an den Kragen geht, betreibt das zuständige Bundesministerium eifrig Greenwashing und versucht sich selbst einen Hauch Nachhaltigkeit zu verleihen. Problem dabei ist nur, dass alles was MInisterin Glöckner sagt, von vorne bis hinten von der Lobby diktiert wird. So fällt es mir auch schwer, der neu veröffentlichten Ackerbaustrategie 2035 etwas positives abzugewinnen. Auch wenn das DIskussionspapier einen guten ersten Eindruck macht, wird es sich daran messen lassen müssen, was am Ende enthalten ist. Dabei gilt aber zu beachten, dass die Ackerbaustrategie eine mittel- bis langfristige Strategie ist. Sie kann kein Handbuch sein. Mit der Ackerbaustrategie 2035 will das BMEL den Rahmen für einen zukunftsfähigen Ackerbau in Deutschland beschreiben, Perspektiven aufzeigen und die Landwirtschaft aktiv bei der Umsetzung unterstützen.