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Unter Botanikern gibt es, trotz der Liebe zu allen Pflanzen, eine Liste mit Arten, die besonders angesagt sind. Orchideen stehen beispielsweise hoch im Kurs. Kaum ist man in Reichweite einer solchen Pflanze, wird sich auf den Boden geschmissen und fotografiert (auch wenn man schon 4711 Bilder der gleichen Art hat) oder mit Lupen geschaut. Eine solche Art ist zum Beispiel das Frühlings-Adonisröschen (Adonis vernalis). Diese, aus der Familie der Hahnenfußgewächse stammende Art gehört zu den Stars unserer Flora. Es steht in ganz Zentraleuropa unter Schutz, nach FFH. Ursprünglich aus Sibirien hat es schon seit der letzten Eiszeit den Weg zu uns gefunden und sich auf Trocken- und Steppenrasen etabliert. Diese Art ist sehr anspruchsvoll und hat in (Ost) Deutschland ihr westlichstes Vorkommen. Das Frühlings-Adonisröschen ist eine perennierende krautige Pflanze, welche eine Wuchshöhe von 10-30 cm erreichen kann.
Seinen Lebensraum hat es auf offenen Flächen mit wenig Verbuschung gefunden. Man kann daher sagen, dass der Mensch mit seiner historischen Nutzung der Landschaft durchaus für beim Ansiedeln geholfen hat. Beweidung und Waldrodung haben hier wahre Wunder vollbracht. Leider hat sich die anthropogene Nutzung der Lebensräume und deren Umgebung negativ verändert. Zunehmende Verbuschung, Wiederbewaldung und intensiver Ackerbau haben der Verbreitung von Adonis vernalis sehr zugesetzt. Heute hat es in Mitteleuropa lediglich vereinzelte Reliktvorkommen.
Ich für meinen Teil bin immer ganz aus dem Häuschen, wenn ich auf meinen Streifzügen dieser Art begegne. Da bin ich nicht anders als meine Kollegen, da wird sich auf den Boden geschmissen und geknipst was das Zeug hält, auch wenn ich bereits 4711 Bilder dieser Art zu Hause habe.
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