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Zu den alljährlich wiederkehrenden Dingen in meinem Botanikjahr gehört das Zählen der Winterblattrosetten unterschiedlicher Orchideenarten. Warum im Winter? Nun, viele Orchideen kumulieren in den Wintermonaten Nährstoffe und haben dazu oberirdische Blätter, die derzeit sehr gut zu erkennen und zu unterscheiden sind.
So ging es gestern wieder kreuz und quer durch den Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt. Ziel der Suche waren Populationen der Bocksriemenzunge (Himanthoglossum hiercinum).
Hat man sich erstmal eingeguckt, fallen die großen, teilweise fleischigen Blätter sofort ins Auge.
Gezählt werden alle Rosetten der gleichen Art, wobei hin und wieder ganz schön akribisch in der Streu- und Moosschicht gesucht werden muss. Manche Winterblätter sind derart klein, dass sie leicht übersehen werden. Zum Glück die Ausnahme.
Auf einer Zählfläche kam ich gestern auf 30 Individuen. Rekord. Leider kommen davon nicht alle Pflanzen zur Blüte. Dafür ist dieser Standort zu trocken. Aber darüber schreibe ich dann im Sommer des nächsten Jahres.
10. November 2020 um 10:49 pm Uhr
Es dürfte wohl fast nichts anderes in Frage kommen als der Klimawandel.
Die signifikante Zunahme an Vorkommen und Individuen im Norden Baden-Württembergs besonders seit den 2000er Jahren sprechen dafür.
8. November 2020 um 12:31 pm Uhr
Schöne Arbeit für die Herbst- und Wintermonate. Auch eine meiner Lieblingsbeschäftigungen, besonders bei Himantoglossum hircinum. Im Norden Baden-Württembergs kann man mittlerweile sogar auf kleinen Flächen auf hohe Stückzahlen kommen.
8. November 2020 um 12:58 pm Uhr
Hallo Bernd, danke für deinen Kommentar. Hier in Sachsen-Anhalt scheint die Art auf dem Vormarsch zu sein. Ob sie vielleicht sogar vom Klimawandel profitieren kann?