Thomas Engst
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… saving our children from Nature-Deficit-Disorder. So lautet der vollständige Titel von Richard Louv‘s Buch über die sich seit Jahrzehnten abspielende Entfremdung zwischen Mensch und Natur.

In meinen Fokus geriet das Buch durch ein Zitat an anderer Stelle und bereits die Inhaltsbeschreibung machte mich neugierig. Wie kann es sein, dass heutige Kinder viel mehr Markenlogos als Pflanzen und Tiere in ihrer Umgebung kennen? Wieso wird Natur als etwas betrachtet, was man an Sonn- und Feiertagen besuchen fährt? Wieso sind oftmals einfachste natürliche Vorkommnisse weitergehend unbekannt?

Das sind Fragen, die ich mir in den letzten Jahren zunehmend häufiger stelle. Richard Louv hat das schon viele Jahrzehnte vor mir getan und entsprechende Theorien, Erklärungen und Antworten zusammengetragen. Herausgekommen ist ein durchaus lesenswertes Buch, welches auf rund vierhundert Seiten den Wandel von einer naturverbundenen Genration hin zu den aktuellen Zuständen schildert.

So werden die Freizeitaktivitäten von damals und heute verglichen (ohne oberlehrerhaft zu wirken) und interessante neue Wege der Umweltbildung dargestellt.

Dabei spart der Autor nicht mit Anekdoten, zeitgenössischen Belegen sowie Querverweisen auf Studien zu dem Thema Naturverbundenheit. Gerade im Hinblick auf Kindererziehung regt dieses Buch zum Nachdenken an. Klar, das Geschriebene bezieht sich ausschließlich auf die USA, der Herkunft des Autors geschuldet, lässt sich aber prima auf andere Länder übertragen, sind die Probleme doch ähnlich.

Am meisten Bezug zur Natur haben Kinder, denen durch das Elternhaus gezeigt wird, welche Wunder vor der Haustür warten und welchen Spaß es macht diese zu zu entdecken. Dabei reicht ein Spaziergang in den nahen Park oder auf den nächstbesten Rasen. Entdecken kann man überall etwas.