Thomas Engst

Meine Reise durch Österreich führte mich an die unterschiedlichsten Orte und Lebensräume. Daher verwundert es kaum, dass dieser Beitrag von den alpinen Landschaften zu den eher flachen Lebensräumen führt. Heute soll es um den Lebensraum Hochmoor gehen, welcher nicht nur in Zeiten des Klimawandels eine wichtige Rolle spielt.

Bei diesem Hochmoor handelt es sich um ein ausgedehntes Moorgebiet am Pass Thurn und um ein Naturjuwel der Sonderklasse. Aufgrund zahlreicher naturschutzfachlicher Flora und Fauna sowie der Erfüllung aller Bedingungen für ein “Feuchtgebiet”, trägt das Wasenmoos das RAMSAR-Prädikat.

Durch diese Auszeichnung genießt das Gebiet einen Schutzstatus, ist aber gleichzeitig für Besucher geöffnet und zugänglich. Diese können extra dafür vorgesehene Bereiche über Stege bzw. Hackschnitzelwege erkunden. Diverse Infotafeln weisen dabei stets auf die botanischen und faunistischen Besonderheiten hin.

Der heute typische und naturnahe Charakter des Moores wurde durch diverse Maßnahmen, bspw. einer Wiedervernässung, erreicht. Den bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts betriebene Torfabbau ist zwar auf den Schautafeln erklärt aber so gut wie nicht mehr zu sehen.

Wie jedes Moor besitzt auch das Wasenmoos einen eigentümlichen Zauber. Je nach Witterung und Jahreszeit zaubert es andere und jedesmal einzigartige Stimmungen hervor. Dadurch gleicht kein Besuch dem anderen. 80 verschiedene Arten von Moosen, Besonderheiten wie Orchideen und Tiere wie der Argus Bläuling, die Arktische Smaragdlibelle oder der Perlmutfalter locken jedes Jahr unzählige Fans der Natur in das Moor.

Was mir noch mehr als die Flora des Gebietes gefällt, ist dessen Genese. Im Rahmen eines Schulprojektes wurden beteiligte Akteure auf diese Naturschutzmaßnahmen aufmerksam, fanden daran Gefallen und setzen alle Hebel in Bewegung um das Vorhaben umzusetzen. Ein Paradebeispiel dafür, was Schule, sofern richtig angewandt, bewirken kann. Da kann sich Deutschland mal eine richtig große Scheibe von abschneiden.