- Mit Brachflächen gegen das Artensterben in der Landwirtschaft - 23. August 2024
- Was bleibt vom Volksbegehren “Rettet die Bienen”? - 9. August 2024
- [Buchtipp] “Naturkalender 2025 – Illustrationen von Christoph Schmidt” - 17. Juli 2024
Mittlerweile sind hier im Blog so viele Beträge geschrieben und Themen behandelt wurden, dass mir hin und wieder der Überblick fehlt. Glücklicherweise hat Stefanie mehr Durchblick als ich und wies mich heute auf eine Entwicklung hin, über die ich bereits im Dezember 2018 geschrieben habe. Fast auf den Tag genau, nämlich am 21. Dezember 2018, berichtete ich, dass künftig ein Verbot für bestimmte insektenfeindliche Neonikotinoide gilt. Heute, kurz vor Weihnachten, gewinnt die Geschichte noch einmal an Fahrt und zwar in eine andere Richtung, als es angebracht wäre. Die ehemalige Weinkönigin und Bauernlobbyistin Julia Klöckner plant durch eine Sondergenehmigung ebendiese verbotenen Ackergifte wieder zulässig zu machen.
Wieso sie das macht? Um den Agrarflächendesignern einen Gefallen zu tun. Immerhin wird sie dafür gewählt und ggf. entlohnt. Wie dem auch sei, diese Sondergenehmigung darf keinen Erfolg haben. Der Artenschwund in der freien Kulturlandschaft befindet sich im freien Fall und die moderne Landwirtschaft ist der Grund dafür. Wie es sich in heutigen Zeiten gehört, gibt es auch gegen dieses Vorhaben bereits eine Petition. Wer also ein Zeichen gegen das Artensterben setzen möchte, der kann dies hier machen. Viel wichtiger ist es aber, im kommenden Jahr mit eurem Wahlrecht zu entscheiden, wie naturfreundlich die Zukunft gestaltet wird.
23. Dezember 2020 um 1:16 pm Uhr
Danke Thomas, dass Du das nochmal aufgegriffen hast!
Wie auch 2018 wird das Thema mal wieder kurz vor Weihnachten durchgewunken, eine Zeit, in der viele Menschen andere Dinge im Kopf haben, dieses Jahr um so mehr.
Die Berichterstattung in der Presse ist teilweise erschreckend, ein Sprecher der Südzucker-AG lobt dies als “tolles Signal für den Rübenanbau”.
Neonicotiniode werden als “Pflanzenschutzmittel” tituliert – Schutzmittel für Pflanzen! Euphemismus ahoi! Toll, dass wir die Pflanzen schützen!
Eine Zeitung klärt darüber auf, dass Neonicotinoide gegen Läusebefall eingesetzt werden. Wer will den schon Läuse? Auf dem Kopf des Kindes nicht und auf Pflanzen, die unsere Nahrung darstellen doch erst recht nicht!
Warum nun Neonicotinoide? Weil die Läuse ein Virus übertragen, welches in einigen Anbaugebieten die Erträge schmälert.
Müssen wir den Rüben nicht also helfen? Gegen ein Virus? Sind wir etwa gar Leidensgenossen?
Oder könnten wir das Ganze aus der anderen Richtung angehen und mal überlegen, warum da gewisse Tiergruppen überhand nehmen können?
Und was passieren wird (nicht würde! Konjunktiv ist überflüssig an diese Stelle!), wenn Neonicotinoide eingesetzt werden.
Gibt es wirklich zu wenig Zucker?
Wäre es nicht auch akzeptabel, mehr für Zucker zu bezahlen?
Oder den Zuckerkonsum einzuschränken?
Eigentlich genügt die erste Frage: gibt es wirklich zu wenig Zucker? (ersetze Zucker durch jedes andere landwirtschaftliche Produkt)
Langfristige Überlegungen sind hier nötig.
Langfristiger, als eine Wahlperiode ein gar ein Erntejahr sind.
23. Dezember 2020 um 1:14 pm Uhr
Hallo,
ich bitte darum, nicht zu vergessen wo die Wurzeln von besagter Julia Klöckner liegen. Im Guldental entsprungen aus einer Winzerfamilie von Geburt an mit Gift, Spritzmitteln und dem ganzen Schlorum aufgewachsen und nichts anderes kennend, wer schaut schon gerne über seinen Tellerrand ?
Und was soll der Ort und die Region denn wählen wenn sie da was neues macht ???
Viel Grüße und ein frohes Fest
Manfred
(Hobbyimker mit wesensgemäßer Bienenhaltung)