Thomas Engst

Fragezeichen_hellHeute mal ein Beitrag zum besseren Verständnis der Thematik Naturschutz. Ich habe mich in der Vergangenheit immer wieder auf die “Roten Liste” bezogen. Viele von euch da draußen haben mich daher gefragt, was es denn damit auf sich habe. Nun, das will ich heute einmal erklären. In der Bundesrepublik gibt es eine Vielzahl an Roten Listen. In unserer Branche beziehen wir uns auf diese hier. Wie sicherlich bekannt sein dürfte, widmet sich der moderne Naturschutz mit dem Erhalten und Verbessern der Artenvielfalt, von Lebensräumen und Habitaten. Da man aber nur schützen kann was man kennt, braucht man einen Anhaltspunkt über den Gefährdungsstatus einer Art (bspw. Pflanzen, Tiere, Lebensräume) und genau da kommen die Roten Listen ins Spiel. Für den weiteren Beitrag soll und die Rote Liste der Pflanzen Deutschlands von Ludwig & Schnittler aus dem Jahre 1996 dienen. Zuerst aber müssen wir klären, was eigentlich der Sinn einer solchen Auflistung ist. Auf der Seite des BfN kann man dazu folgendes lesen:

Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten, Pflanzengesellschaften sowie Biotoptypen und Biotopkomplexe.

Damit haben wir auch schon einen ganz wichtigen Punkt angesprochen. Arten, die in den RL aufgeführt sind, genießen keinen automatischen Schutzstatus, es wird lediglich auf deren Gefährdung hingewiesen. Ferner sind die RL keine geltenden Rechtsvorschriften. Vielmehr ein Handlungsleitfaden an Kollegen die danach arbeiten. Fehlende Rechtsgültigkeit macht sie aber keineswegs unnötig. So sind Dokumentation von Veränderunngen, Öffentlichkeitsarbeit, und transparente Gefährdungsnalysen nur ein paar der Ziele dieser Werke. Wie ist aber so eine Liste aufgebaut? Dazu kommen wir jetzt.

RL der Pflanzen Deutschlands

Die aufgeführten Arten werden in folgenden Kategorien gegliedert:
0 = Ausgestorben od. verschollen; 1 = vomAussterben bedroht;
2 = stark gefährdet
, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes und R = selten (rare). Ebenfalls findet man die Kategorien
V = Vorwarnliste, * = ungefährdet und D = Daten mangelhaft od. unzureichend. Die jeweiligen Bundesländer haben ihre eigenen, ergänzenden Listen bei der Hand.

An dieser Stelle mal die Rote Liste der gefährdeten Pflanzen aus Sachsen. Besonders schön, ihr habt einen Vergleich zwischen den Jahren 1999 und 2013 sowie mit der Roten Liste des Bundes (RL D).

RL der gefährdeten Pflanzen in Sachsen.

RL der gefährdeten Pflanzen in Sachsen.

Ebenfalls in den Roten Listen enthalten ist ein lang- und kurzfristiger Trend sowie Zahlen zum aktuellen Bestand und Gefährdungs- bzw. Risikofaktoren. Die komplette Liste Deutschlands binde ich euch unterhalb des Beitrags ein und villeicht könnt ihr es nun etwas besser einschätzen, wenn es wieder heißt: ” X neue Zugänge in der Roten Liste”.