Thomas Engst

Machen wir doch den Hattrick und betrachten noch einen Vertreter der Gattung Aconitum oder? Genau so machen wir es. Den dritten Eisenhut im Bunde bildet Aconitum variegetum, der Bunte Eisenhut. Bei diesem Exemplar handelt es sich um eine sommergrüne, ausdauernde krautige Pflanze, welche Wuchshöhen um die 60 bis 200 Zentimeter erreichen kann. Die aufrechten oder überhängenden, hin- und hergebogenen Stängel sind kahl und bilden damit einen Unterschied zu anderen Arten der Gattung Aconitum.

Die Blütezeit liegt am Ende des Frühsommers und reicht von Juli bis September. Es wird ein traubiger Blütenstand gebildet. Der Blütenstiel ist kahl und drüsenlos. Die relativ großen, zwittrigen Blüten sind zygomorph und fünfzählig. Die Blütenhüllblätter sind außen unbehaart. Die violetten, selten blauen Blütenhelme sind nur am Rücken behaart und deutlich höher als breit, im Verhältnis 1 : 2,5. Im Unterschied zu anderen Eisenhut-Arten erreichen die Nektarien nicht den Helmgipfel, um das aber zu erkennen, muss man schon sehr genau hinschauen.

A. variegetum ist in den Gebirgsgegenden Europas verbreitet. Der Bunte Eisenhut (Aconitum variegatum subsp. variegatum) kommt in Mitteleuropa im Harz, in der Rhön, im Schwäbisch-Fränkischen Jura, im Bayerischen Wald, im Alpenvorland und in den Ostketten der Alpen selten, aber meist in kleineren Beständen vor.

Der Bunte Eisenhut besiedelt Auenwälder, bachbegleitendes Gestrüpp und Hochstaudenfluren, er geht aber häufiger in wechseltrockene, sommerwarme Gebüsche. Man findet ihn besonders an Bächen in Auwäldern, aber auch in Buchenwäldern und subalpinen Hochstaudenfluren. Im Gegensatz zu Aconitum napellus enthält der Bunte Eisenhut in allen Pflanzenteilen Talatisamin, ein Alkaloid, das dem Aconitin ähnelt und dürfte daher ähnlich giftig sein.