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Ein Gastbeitrag von Steven Skawinski (Kommunikation Energie von Selectra).
Das Klima schützen und die eigenen Stromkosten senken: Mit einer Mini-Solaranlage kann jeder, der über einen Balkon oder eine Terrasse verfügt, seinen ganz persönlichen Beitrag zur Energiewende leisten. Um eine eigene Photovoltaikanlage betreiben zu können, ist es nicht länger notwendig, ein eigenes Dach zu besitzen. Somit steht auch Mietern und Eigentümern von Wohnungen eine Möglichkeit zur Verfügung, eigenen Strom zu generieren und vor allem zu nutzen.
Wie funktionieren Balkon-Solaranlagen?
Im Gegensatz zu klassischen Solaranlagen sind die wesentlich kleineren Stecker-Solargeräte dafür gedacht, dass auch Laien sie selbst anbringen, anschließen und sofort nutzen können. Die Mini-PV-Anlagen lassen sich einfach entfernen und zum Beispiel bei einem Umzug neu aufstellen. Mini-Solaranlagen haben meistens eine Leistung von 300 Watt bis 600 Watt. Über ein Kabel lässt sich die Anlage mit einer Steckdose in der Wohnung oder auf dem Balkon verbinden. Geräte, die an das Stromnetz des Haushalts angeschlossen sind, nutzen nun vorrangig den eingespeisten Solarstrom.
In der Regel wird der Strom aus deiner Mini-Solaranlage sofort verbraucht. Solltest du Solarstrom ins öffentliche Stromnetz einspeisen, besteht Anspruch auf die Einspeisevergütung. Diese beträgt 2022 rund 4 Cent pro Kilowattstunde. Alternativ kannst du Anschaffung eines Stromspeichers in Betracht ziehen. Dadurch erhöht sich die Menge an verwertbaren Strom enorm, da Leistungsspitzen voll ausgeschöpft und im Nachgang verbraucht werden können.
Was muss man bei der Installation beachten?
Ein großes Plus der kleinen Solaranlage ist die Flexibilität. Man kann die Ausrichtung und den Winkel des Solarmoduls frei wählen. Es sollte ein Platz ausgesucht werden, der im gesamten Tagesverlauf möglichst unverschattet ist. Eine südliche Ausrichtung bringt generell den höchsten Ertrag, da im Tagesverlauf die meisten Sonnenstrahlen aufgenommen werden können. Bei Südausrichtung bringt eine Neigung von 30 bis 35 Grad den höchsten Ertrag. Je stärker die Ausrichtung der Anlage von Süden abweicht, desto vorteilhafter sind geringere Neigungswinkel der Module. Ost-West Anlagen können so vor allem bei einer Neigung zwischen 0 und 20 Grad hohe Erträge erzielen. Deine Anlage wird im Laufe der Zeit durch Pollenflug oder Staub verschmutzt. Eine regelmäßige Reinigung ist für die Effizienz der Anlage unabdingbar.
Vor der Installation bedarf es der Zustimmung des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft für das Anbringen der Module an Balkonbrüstung oder Hauswand. Nach der Montage muss man eine Anmeldung beim ortsansässigen Netzbetreiber sowie bei der Bundesnetzagentur vornehmen. Ohne Anmeldung im Marktstammdatenregister kann ein Bußgeld drohen.
Lohnt sich der Aufwand?
Ja, denn im Vergleich zu einer gängigen PV-Anlage ist das Investment, und dementsprechend auch das Risiko, sehr gering. Solaranlagen haben zudem eine lange Lebensdauer von über 20 Jahren.
Balkonkraftwerke starten bei etwa 500-600 Euro. Die Verbraucherzentrale schätzt bei einer Leistung von 300 Watt unter idealen Bedingungen etwa 200 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Bei einem durchschnittlichen Strompreis von knapp 36 Cent bringt das eine jährliche Ersparnis von rund 72 Euro. Die Anlage rentiert sich somit nach knapp 8 Jahren. In dieser Zeit würden ca. eine Tonne an CO2-Emissionen eingespart! Solltest du mit dem Ertrag der Anlage unzufrieden sein, kannst du sie im Nachhinein auch ohne Probleme weiterverkaufen.
Gibt es einen staatlichen Zuschuss?
Eine Förderung seitens der Bundes- bzw. Landesregierung für Balkonkraftwerke gibt es leider nicht. Allerdings lohnt sich ein Blick auf die Internetseite deiner Stadt bzw. Gemeinde. Denn immer mehr Kommunen zahlen Zuschüsse im Rahmen regionaler Solarförderprogrammen. Zum Beispiel fördert die Stadt Erlangen steckerfertige PV-Anlagen mit bis zu 300 Euro. Du solltest dich rechtzeitig informieren, denn oftmals müssen Anträge vor dem Kauf gestellt werden.
20. Mai 2022 um 7:04 pm Uhr
Meiner Recherche nach besteht kein Anspruch auf Vergütung – die nicht selbst genutzte Energie wird in das öffentliche Netz eingespeist, aber nicht erfasst. Im Gegenteil, es muss (sollte 😉 ) vor dem Anschluss gewährleistet sein, dass der Stromzähler eine Rücklaufsperre hat.