Thomas Engst

Das Internet wird zunehmend umfangreicher und damit auch unübersichtlicher. Demzufolge wächst der Bedarf an guten Suchmaschinen. Schon lange gibt es Alternativen zu Google. Einige davon verfolgen sogar nachhaltige Ziele. Ecosia dürfte da bei einigen Nutzern auftauchen. Nun möchte auch der WWF ein Stück vom (Internet-)Kuchen abhaben und hat seine eigene Suchmaschine ans Netz gebracht und nennt diese passend  „Panda Search“.

Diese Suchmaschine ist CO2-neutral und spendet die pro Suche erzeugten Einnahmen an Naturschutzprojekte. „Ob unterwegs, für die Arbeit oder privat, wir alle suchen täglich dutzend- bis hundertfach nach Antworten im Netz. Jetzt gibt es die Chance auch beim Surfen ganz einfach die Natur zu schützen und gleichzeitig unseren ökologischen Fußabdruck zu verringern“, sagt Tania Roach, Geschäftsleitung beim WWF Deutschland.

Durch ihre Suchen mit „Panda Search“ unterstützen die Nutzer automatisch und für sie kostenfrei die Umweltschutzprojekte des WWF, bspw. Schutz bedrohter Tierarten wie Koalas oder Tigern. Des Weiteren unterstützen die Nutzer auch den Kampf für einen verbindlichen Klimaschutz oder bei Projekten zum Meeresschutz.

„Panda Search“ basiert auf dem Suchalgorithmus von Microsofts Bing und arbeitet mit dem gleichen Werbeeinnahmen-Modell wie bekannte Suchmaschinen: Durch jeden Klick auf gesponsorte Links wird eine kleine Einnahme generiert, die je nach Suchbegriff unterschiedlich hoch ausfällt. Diese Einnahmen werden nach einem festen Schlüssel verteilt: 50 Prozent kommen direkt den Naturschutzprojekten des WWF zugute, die andere Hälfte geht zurück in den Betrieb von „Panda Search“.

Suchen mit „Panda Search“ sind überdies CO2-neutral. In der heutigen Zeit ein durchaus wichtiges Merkmal. Dafür sind drei Faktoren ausschlaggebend: Die Suchmaschine wird zum einem CO2-frei gehostet, bei einem Anbieter aus Deutschland. Des Weiteren basieren die Suchergebnisse, wie schon erwähnt, auf der Suchmaschine Bing aus dem Hause Microsoft. Das Unternehmen hat 2012 eine interne CO2-Steuer eingeführt und arbeitet seither CO2-neutral. Die durch „Panda Search“ finanzierte Arbeit des WWF wirkt sich zusätzlich CO2-positiv aus.

Die Suchmaschine des WWF geht zudem besonders sparsam und verantwortungsvoll mit Nutzerdaten um. Denn anders als die meisten große Suchmaschinen bildet „Panda Search“ keine Nutzerprofile. Außerdem werden alle Suchanfragen verschlüsselt und keine Daten an Werbetreibende weiterverkauft. Auch der Datenverkehr wird ohne Rückgriff auf externe Tracking-Tools, wie etwa Google Analytics, ausgewertet. „Panda Search“ nutzt stattdessen ein lokal gehostetes Open-Source-Tool, das mit Blick auf optimalen Datenschutz entwickelt wurde.

„Panda Search“ ist für Nutzer kostenfrei und auch als Smartphone-App für Android und iOS erhältlich. „Panda Search“ ist eine Kooperation zwischen dem WWF und Gexsi, ein Social Business mit Sitz in Berlin.

Nach einem ersten Testlauf macht die Suchmaschine einen durchaus gelungenen Eindruck, auch wenn ein paar Suchanfragen zu teils unpassenden Ergebnissen führten. Auch wenn “Panda-Search” meine bisherige Suchmaschine nicht ersetzen wird, ist sie eine ernste Alternative zu Google. Für die Zukunft würde ich mir mehr Transparenz über die finanzierten Projekte sowie eine Möglichkeit der Einflussnahme wünschen. Mit Suchanfragen aus Deutschland generierte Gelder sollten auch in hiesige Naturschutzprojekte fließen oder zumindest sollte eine Abstimmung über die begünstigten Projekte möglich sein.