Thomas Engst

Das Sprichwort “Es gibt für alles eine App” hat nichts von seiner Gültigkeit eingebüßt.  Apps sind in vielen Fällen zwar nervige kleine Spionagetools, hin und wieder erblicken aber Varianten die Welt der Stores um die Welt ein wenig besser zu machen. Eine davon möchte ich euch heute vorstellen.

Seegras Wiesen gehören zu den am stärksten marinen Ökosystemen der Welt. Durch anhaltende Umweltveränderungen und intensiven Fischfang werden die Bestände in arge Mitleidenschaft gezogen. Bisher sind ca. 35 % der weltweiten Bestände gefährdet oder zerstört.

Seegras wächst in flachen Ufer- oder Küstenregionen und dient zahllosen Tieren als Lebensraum. Aktuellen Studien zufolge sind alleine in Südost Asien mehr als 600 Tierarten auf dieses Habitat angewiesen.

Ebenfalls dient Seegras zur Speicherung von CO2. Das sogenannte blaue Carbon (alles in den Meeren und Ozeanen gespeicherte CO2) wir größtenteils in Seegras Wiesen gebunden, viel mehr als in allen Regenwäldern der Erde zusammen.

 

Richard Unsworth, ein Meeresbiologe der University of Swansea (UK), hat sich nun ganz der Erhaltung dieser Lebensräume verschrieben und das Projekt Seagrass ins Leben gerufen, in dessen Rahmen die Datengrundlage zu diesem stark gefährdeten aber sehr wichtigen Lebensraum verbessert werden soll. Dazu wurde am 4. Juni die Plattform SeagrassSpotter vorgestellt. Auf dieser Seite ist es möglich, die noch vorhandenen Bestände zu kartieren und der Wissenschaft zur Verfügung zu stellen.

Jeder Taucher, Fischer oder Strandbesucher von euch da draußen, der sich zu etwas Gutem berufen fühlt und in seiner Gegend Seegras Wiesen vorhanden weiß, kann sich die App mal anschauen. Erhältlich ist sie für iOS und Android und sieht wirklich sehr vielversprechend aus.