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Es gibt so Sachen im Leben eines Naturschützers mit Schwerpunkt Botanik, die sind fester Bestandteil eines jeden Jahresablaufes. Das Suchen, Finden und Erfassen von wertgebenden Orchideen ist so eine Sache. Seit vielen Jahren schon, immer in den ersten schneefreien Wochen des Jahres, suche ich bekannte Fundpunkte von Ophrys apifera (Bienen-Ragwurz) auf und erfasse die jeweils aktuellen Bestände. Diese Jahreszeit eignet hervorragend zum Botanisieren, denn Ophrys apifera ist derzeit sehr gut an ihren kräftigen Winterblättern zu erkennen. Leider sind ziemlich viele der Trockenrasen, welche den typischen Lebensraum der Bienen-Ragwurz bilden, in einem ziemlich schlechten Zustand. Fehlende Nutzung, konkret Beweidung oder Mahd, und steigender Nährstoffeintrag lassen die normalerweise nährstoffarmen Biotope vergrasen und hinsichtlich Arteninventar verarmen.
Dabei könnte eine gelegentliche Beweidung oder Mahd mit Entfernung der Streu- und Moosschicht sehr viel für die Pflanzenarten machen, die zu dem charakteristischen Artenreichtum der (Steppen)Trockenrasen beitragen. Leider sehe ich aktuell keine Entwicklungen im Land, die diesen Umstand verbessern würden. Mit dem Abschaffen der Weidetierprämie hat man dem Naturschutz des Landes einen weiteren Nagel in den Sarg getrieben. Tja, da sitzen wohl noch immer die falschen Köpfe an den notwendigen Knöpfen. Wie auch immer, durch die unermüdliche Hilfe von engagierten Ehrenamtlichen ist noch nicht alles verloren. Ein paar wenige Exemplare haben sich auf den Standorten halten können und, um den Bogen zum Anfang des Textes zu kriegen, diese habe ich am vergangenen Wochenende erfasst.
Hat man die ersten Exemplare der Bienen-Ragwurz gefunden und sich etwas in die Fläche eingesehen, finden sich alle weiteren Exemplare fast von alleine. Besonders markantes Bestimmungsmerkmal sind die auffallend ausgeprägten Längsrillen oder -rippen an den silbrig schimmernden Blattunterseiten.
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