Thomas Engst

In Zeiten des allgegenwärtigen Klimawandels werden auch Diskussionen über das Treibhausgas CO2 geführt. Mitunter fördern diese hitzigen Debatten sonderbare Stilblüten an die Gesprächsoberfläche und sorgen nicht selten für Kopfschütteln. Eine solche Kopfbewegung ruft bei mir das gesamte Thema Carbon Capture and Utilization (CCU) hervor. So wird das Einfangen und Nutzen von Kohlenstoffdioxid als Treibstoff im Verkehrssektor bezeichnet und wird gerne als Wundermittel gegen den Klimawandel angepriesen. Diese Annahme ist fatal, handelt es sich doch dabei eher um ein extrem klimaschädliches Unterfangen.

Carbon Capture and Utilization darf daher nicht als Wundermittel gehandelt werden, um das klimapolitische Sorgenkind Verkehrssektor endlich klimafreundlich aufzustellen, warnt der WWF in einer neuen Analyse zu CCU – auch mit Blick auf die Verkehrskommission, in der sich eine Arbeitsgruppe mit alternativen Kraftstoffen beschäftigen wird. Sie soll am Mittwoch ihre Arbeit aufnehmen. Ziel bei der Anwendung von CCU muss immer sein, einen Kohlenstoffkreislauf zu schaffen, bei dem keine zusätzlichen Treibhausgase in die Atmosphäre gelangen. Bei einer breiten Anwendung im Verkehrssektor und auch im Gebäudesektor würden aber genau diese zusätzlichen Emissionen entstehen. Beim CCU wird CO2 etwa bei Industrieprozessen aufgefangen und dann mittels chemischer Umwandlung weiterverwertet – etwa als Treibstoff oder als Gas zum Heizen (Quelle: WWF Deutschland).