Thomas Engst

Wer dieses Blog hier etwas länger verfolgt, der kennt meine Meinung zu Etiketten wie FSC, MSC und Co. Gerade in den Anfängen des Blogs habe ich meine Einstellung dazu kundgetan. Zu intransparent und wenig nachhaltig haben sich die Siegel FSC und MSC in der Vergangenheit erwiesen. Nun hat auch die internationale NABU-Stiftung für sich die Reißleine gezogen und zieht sich aus dem Zertifizierungsprozess des Marine Stewardship Council (MSC) für den neuseeländischen Hoki zurück.

Wie der NABU bemängelt, wird dieser Fisch trotz nicht nachhaltiger Fangmethoden für das MSC-Siegel zugelassen. Dieses Vorgehen offenbart erneut die vielfach kritisierten Schwächen des Bewertungssystems, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit, beim Schutz bedrohter Arten und bei der Prozesstransparenz. Eine weitere Unart der Fischerei, das Zurückwerfen von Fischen sowie das bewusste tolerieren von Beifang, werden im Prozess der MSC-Zertifizierung ignoriert und verschleiern die Tatsachen über die Herkunft des Fisches. Verbraucher werden somit getäuscht und der voranschreitende Raubbau an der Natur vertuscht. Leider kommen solche Informationen selten bis nicht beim Verbraucher an. Wo ist da der kollektive Aufschrei? In den Tagesnachrichten wird sich darüber ausgeschwiegen und die Fischereiindustrie zuckt nur müde mit den Schultern. Hier würde ich mir endlich mal ein Umdenken von Verbrauchern und Industrie wünschen.

Die ausführliche Begründung für den Ausstieg der NABU-Stiftung könnt ihr auf deren Seite nachlesen.