Thomas Engst

So oft wie in den letzten Wochen war das Thema Müll noch nie im Blog vertreten. Entweder nehme ich es nur überaus deutlich wahr oder die Vermüllung der Landschaft hat drastisch zugenommen. Nun hat sich auch der NABU das Thema aufgegriffen, sich der unschönen Praxis Deutschlands, Plastikmüll in andere Länder zu exportieren, angenommen. Getreu dem Motto “Aus den Augen, aus dem Sinn” lädt das reiche Deutschland seine Verantwortung in Sachen Müllentsorgung auf den Schultern anderer Länder ab. So ist es gängige Praxis, dass die (vermeintlich) höher entwickelten Länder des globalen Nordens den globalen Süden mit ihrem Müll überfluten, indem sie erhebliche Mengen an Abfall u.a. nach Afrika schicken. Mittlerweile rückt auch verstärkt der Export von Plastikmüll in den Fokus. Neulich sorgte ein Video aus Indonesien für Aufsehen, welches einen Fluss zeigte, der komplett mit Plastikmüll deutscher Marken gefüllt war. 100% Abfall made in Germany.

Wenn Verpackungsmüll aus Deutschland exportiert wird, gilt dieser offiziell als recycelt und kann sogar in die Berechnung der deutschen Recyclingquoten integriert werden. In der Realität verfügen die Zielländer meist jedoch weder über eine ausreichend große Recyclinginfrastruktur noch über umfassende Kontrollsysteme durch die örtlichen Behörden. Nur ein Teil der Abfälle wird daher tatsächlich recycelt. Der Rest wird unter niedrigen Umweltstandards verbrannt oder deponiert. Dies hat ökologische Folgen in Form von Emissionen durch die Verbrennung und Einträgen von Plastik und Schadstoffen in die Natur, Gewässer und letztlich ins Meer. Darüber hinaus leidet die lokale Bevölkerung unter diesen Belastungen, wenn Luft, Böden und Gewässer vor Ort verschmutzt werden. Der NABU hat auf seiner Seite die wichtigsten Fragen zu dem Thema zusammengestellt und aufbereitet. Nehmt euch mal die Zeit und stöbert etwas herum (Quelle: NABU).