Thomas Engst

Die heute vorgestellte Art ist eine der wenigen, die noch in trockenen Zeiten wie den aktuellen ihre Blüten in die Landschaft reckt. Der starken Pfahlwurzel sei Dank. Der Gewöhnliche Natternkopf (Echium vulgare) ist in diesen Tagen sehr häufig zu sehen und erfreut neben dem menschlichen Betrachter auch die Insektenwelt. Besonders Bienen wissen den Nektarreichtum der Pflanze zu schätzen und umschwärmen sie regelrecht. Ihren deutschen Trivialnamen verdankt die Art der Form ihrer Blüten, die dem Kopf einer Natter ähnlich sieht. Der herausragende Griffel der Pflanze stellt die Natternzunge dar.

Echium vulgare kann bis zu 100 cm groß werden und fällt dadurch sofort ins Auge.

Echium vulgare zählt zu den zweijährigen oder mehrjährigen krautigen Pflanze. Unter günstigen Bedingungen kann sie Wuchshöhen von 25 bis 100 Zentimetern erreichern. Gerade an nährstoffreichen Wegrändern ist dies keine Seltenheit. Des Weiteren besitzt Echium vulgare steife „Borsten“ an Stängeln und Blättern, welche am Grund knotig verdickt sind und durchaus auch im sterilen Zustand als Bestimmungsmerkmal dienen können. Die Blütezeit reicht von Mai bis Oktober. Seine Blüten stehen in Thyrsen mit einfachen Wickeln, die in Feld und Flur einfach zu erkennen sind.

Die markanten Blütenköopfe von Echium vulgare sind bei Insekten äußerst beliebt.

Die Kronblätter sind 15 bis 22 Millimeter lang, zuerst rosafarben bis violett, später färben sie sich blau bis himmelblau. Charakteristisch ist die trichterförmige Kronröhre mit ungleichen Zipfeln. Die Staubblätter sind ungleich lang und ragen aus der Blüte heraus. Der Fruchtknoten ist tief vierspaltig. Der Griffel ist zweispaltig und zwischen den Klausen (Spalt- oder Bruchfrucht) grundständig.

Blütenökologisch handelt es sich bei Echium vulgare um vormännliche „Rachenblumen“, bei der die herausragenden Griffel und Staubblätter als Landeplatz für Bestäuber dienen. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten, vor allem Bienen, Schwebfliegen und Falter. Es wurden über 40 Schmetterlingsarten als Besucher festgestellt und laut Wikipedia erfolgt der Hauptbesuch durch die Insekten gegen 15 Uhr. An dieser Stelle darf jeder selbst entscheiden, wie ernst er die Info nimmt. Die Blüten vollziehen einen Farbwechsel von rot nach blau. Bienen lernen, dass nur die rosa Blüten reich an Nektar sind.

Echium vulgare in Vollblüte.

Aber Vorsicht, Echium vulgare enthält das giftige Pyrrolizidin-Alkaloide. Diese sind schwach giftig und cancerogen und sollten nicht in großen Mengen zu sich genommen werden. Wie hoch die Schwellenwerte sind, kann ich leidern icht sagen. Wenn ihr zufällig in der Imkerei bewandert seid und es wisst und mögt, könnt ihr ja einen Kommentar hinterlassen.