Thomas Engst

Telekia speciosa weist sehr große Laubblätter auf besitzt dadurch eine imposante Erscheinung.

Da es zum letzten Artportrait ein paar Anmerkungen zur Verwechslungsgefahr zwischen Inula helenium und Telekia speciosa gab, möchte ich mit diesem aktuellen Artportrait etwas Licht ins Dunkel bringen und die Große Telekie (Telekia speciosa) oder Scheinalant vorstellen. Telekia speciosa zählt zu den ausdauernden, krautigen Pflanzen und kann Wuchshöhen von etwa 100 bis 150 ) Zentimeter erreichen. In seltenen Fällen und bei optimalen Standortbedingungen schafft es die Art auch auf 200 Zentimeter. Die Pflanze bildet ein Rhizom aus, welches überaus austriebsfreudig ist. Die Grundblätter sind lang gestielt und ungefähr 30 Zentimeter breit. Ihre Spreite ist breit eiförmig und hat einen herzförmigen Grund.

Meist sind 2 bis 8 Blütenköpfe vorhanden. Diese haben einen Durchmesser von 6 bis 8 Zentimeter. Die Hüllblätter sind eiförmig, die äußeren haben eine zurückgebogene, laubförmige Spitze. Die Zungenblüten sind tief goldgelb. Die Röhrenblüten sind bräunlichgelb. Ursprünglich aus Südosteuropa und dem Kaukasus stammend, ist Telekia speciosa mittlerweile auch in Mitteleuropa bzw. in Deutschland öfters anzutreffen. In Deutschland zählt die Art zu den Neophyten, bisher sind aber keine Anzeichen von invasivem Verhalten bekannt. Lediglich an Bachufern, bspw. an der Kalten Bode bei Schierke im Harz (Sachsen-Anhalt) können invasive Tendenzen verzeichnet werden. Daher steht die Art auch unter Beobachtung.

Insekten, u.a. Schmetterlinge und Wildbienen wissen die Blüten von Telekia speciosa zu schätzen.

Telekia speciosa ist oben verzweigt, ihre Blätter herzförmig und gesägt. Die unteren Laubblätter sind sehr groß und gestielt, die oberen Laubblätter hingegenddeutlich kleiner und sitzend. Die braungelben Blütenköpfe sitzen einzeln an den Zweigenden und haben sehr schmale, fädliche Zungenblüten. Ähnlichkeit hat Telekia speciosa mit dem an gleichen Standorten vorkommenden, ebenfalls sehr großwüchsigen, mit auffallend schmalen Zungenblüten und aus Gärten verwildernden Echten Alant (Inula helenium). Bei genauerer Betrachtung und etwas Übung ergeben sich aber eindeutige Unterschiede zwischen den beiden Pflanzen. So sind die Blätter der Großen Telekie grob und spitz gesägt, die Unterseite ist nicht graufilzig und nie stängelumfassend. Des Weiteren sind alle Hüllblätter mehr oder weniger gleich lang und die äußeren Hüllblätter nicht hochblattähnlich. Zwischen Juni und August, wenn die Art ihre volle Blütenpracht zur Schau stell, habt ihr Gelegenheit, sie euch genauer anzuschauen und ihre Bestimmungsmerkmale zu entdecken.

Die braungelben Blüten von Telekia speciosa sind schon von Weitem sichtbar.