Thomas Engst

Im heutigen Artportrait dreht es sich um eine eher unscheinbare Art des Frühjahrs mit einem sperrigen Namen. Omphalodes verna oder auch das Frühlings-Nabelnüsschen beginnt bereits an sonnigen Standorten zu blühen und soll daher an dieser Stellen nicht unerwähnt bleiben.

Das Frühlings-Nabelnüsschen ist eine 5 bis 20 Zentimeter hohe und ausdauernde Pflanze, welche zu den Hemikryptophyten zählt. O. verna besitzt einen aufsteigendem bis aufrecht stehenden, weichhaarigen Stängel und ist alles andere als auffallend. Die Art bildet oberirdische Ausläufer. Die Laubblätter sind zumindest im unteren Bereich des Stängels lang gestielt. Die Blattspreite ist breit eiförmig und 4 bis 15 Zentimeter lang, die Blattbasis hingegen abgestutzt bis schwach herzförmig. Der Blütenstand ist nicht oder wenig verzweigt und besteht meist aus 10 bis 20 (selten ab 6 oder bis 30) Blüten. Die Blütenkrone hat einen Durchmesser von 10 bis 12 Millimeter, selten ab 8 bis 15 Millimeter. Die Kronröhre ist beinahe fehlend, der Kronensaum von O. verna erstrahlt von April bis Mai in einem klaren Himmelblau und zeigt von der Mitte ausgehende, weiße Linien zwischen den Kronenzipfeln. Die Schlundschuppen sind weiß und ein deutliches Bestimmungsmerkmal. Die Früchte sind wie bei allen Vertretern der Raublattgewächse in vier als Klausen bezeichnete Teilfrüchte zerfallende Klausenfrüchte. Die Klausen sind napfförmig ausgehöhlt, zeigen am Scheitel einen häutigen Ringsaum und sind mit dem Rücken am Griffel angewachsen.

Omphalodes verna

Das natürliche Verbreitungsgebiet liegt in Europa und reicht von Österreich und Italien über Slowenien, Kroatien und Albanien bis nach Rumänien. Man findet die Art in feuchten Laubgehölzen in montaner Lage. In Deutchland gilt die Art Omphalodes verna als eingebürgerter Neophyt und ist auch als Kulturform in diversen Gärten und Parks anzutreffen.