Thomas Engst

Heutige Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) haben es nicht gerade einfach. Kaum treiben sie das erste Laub aus den Knospen, werden die Blätter auch schon braun und welk. Es beginnt mit dunklen, runden Flecken, welche zunehmend das gesamte Blattwerk befallen. Vor ein paar Jahren habe ich dieses Thema bereits aufgegriffen und schreibe seither immer mal wieder Beiträge darüber. Mittlerweile hat man nun eingesehen, dass gegen die Miniermotte kein Kraut gewachsen ist und die befallenen Bäume dem Stadtbild nicht zuträglich sind. Was aber tun? Die Lösung scheint auf den ersten Blick ganz einfach und trägt die Farbe Rot.

Aesculus × carnea

Da scheinbar nur die weißblütige Rosskastanie befallen wird, stellen mehr und mehr Landschaftsgärtner auf die Fleischrote Rosskastanie (Aesculus × carnea) um. Diese Art hat, wie der Name vermuten lässt, kräftige rote Blüten und fällt bereits von Weitem ins Auge. Dieser sommergrüne Baum erreicht Wuchshöhen bis 22 Meter und Stammdurchmesser bis etwa 60 Zentimeter und ist relativ schwachwüchsig und kurzlebig. Als Parkbaum wird er deshalb meistens hochstämmig auf die Gewöhnliche Rosskastanie veredelt. Die Krone ist gewölbt bis kugelig und dicht verzweigt. Die Rinde ist anfangs dunkelgrün, später rötlichbraun mit vielen Lentizellen; oft bilden sich Maserknollen. Die Rinde der Zweige ist hell grünlichgrau bis rötlichgrau mit auffälligen orangefarbenen Lentizellen. Die zusammengesetzten, gefingerten Laubblätter sind dunkler und kleiner als die der Gewöhnlichen Rosskastanie. Der Blattstiel ist bis 23 cm lang. Die Blättchen sind obovat bis elliptisch und 8 bis 15 Zentimeter lang und der Rand ist kerbig gesägt. Im Gegensatz zur Gemeinen Rosskastanie verfärben sich die Blätter im Herbst kaum.

Zumindest meinen Erfahrungen nach, scheint der Plan aufzugehen und die Miniermotte die andersfarbigen Blüten zu ignorieren. Ich werde das mal im Laufe des Sommers beobachten und an dieser Stelle darüber berichten.

Aesculus hippocastanum