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Wer sich die bisherigen hier im Blog behandelten Pflanzenarten anschaut, der kommt nicht umhin, festzustellen, dass der Buchstabe C bereits gut gefüllt ist. Scheinbar beginnen die meisten Pflanzenarten in meiner Sammlung mit diesem Buchstaben. Das ist aber Zufall und wurde mir erst jetzt beim Tippen dieser Zeilen bewusst. Wie dem auch sei, die heutige Art beginnt also wieder mit dem dritten Buchstaben des Alphabets und heißt Centaureum littorale, das Strand-Tausend-Güldenkraut.
Die einjährige Pflanze wird bis zu 25 cm hoch, die Grundblätter bilden eine Rosette. Die ganzrandigen Stängel-Blätter sind kreuzgegenständig. Die Anlage des rosafarbigen Blütenstands ist schon in unteren Bereichen gabelästig ausgebildet, erscheint dicht büschelig und lässt auf den ersten Blick die Gattungszugehörigkeit erkennen. Das streng geschützte Strand-Tausendgüldenkraut ist von Natur aus von Nord-, Ost- und Mittel-Europa westwärts bis Frankreich, Großbritannien, Irland und Portugal verbreitet, die Vorkommen sind jedoch unbeständig. In Sachsen-Anhalt gilt die Art als stark gefährdet und ist in den letzten Jahren deutlich im Bestand zurückgegangen.
C. littorale kommt zerstreut auf sonnigen, frischen bis wechselfeuchten, häufig kiesig-sandigen sowie kalk- oder salzhaltigen Küsten- und Binnenland-Standorten vor. Nennenswerte lokale Häufungen von Centaurium littorale bestehen fast ausschließlich in grasigen Dünenbereichen. Nur dort kann die gedrungene Pflanze als weitgehend beständig gelten. Diese wunderschöne und unscheinbare Pflanze hat ihre Blütezeit von Juli bis September und weist eine Besonderheit auf. Ihre rosafarbenen Blüten öffnen sich lediglich an sonnigen Tagen und setzen daher etwas Geduld voraus. Es lohnt sich aber auf das Erblühen dieser hübschen Art zu warten.
Bereits im Altertum war das Tausendgüldenkraut eine begehrte Heilpflanze. Der Name “Centaurium” kommt vermutlich ursprünglich nicht von dem hundertfachen Gold, das man zunächst vermutet, sondern von einem Zentaur namens Chiron. Dieser heilte nach der Legende seine vereiternden Wunden mit dem Tausendgüldenkraut. Diese Namensherkunft wird jedoch kontrovers diskutiert. Die berühmten Ärzte des Altertums wie Hippokrates schätzten das Tausendgüldenkraut sehr. Im Mittelalter wurde die Wortbedeutung des Hundertguldenkrautes dann vor lauter Begeisterung gesteigert und es entstand das Tausenguldenkraut, mancherorts sogar das Milijöntusenkraut.Das Tausendgüldenkraut spielt auch in vielen Geschichten und Legenden eine wichtige Rolle. Dort soll es Gesundheit und großen Reichtum bringen. Eine dieser Legenden erklärt auch den Namen des Tausengüldenkrautes auf eine neue Weise. In dieser Geschichte geht es um einen reichen Mann, der unter Fieber litt. Er bot armen Leuten tausend Gulden an, wenn sie ihn von dem Fieber befreien würden. Die Armen gaben dem kranken Reichen das Tausendgüldenkraut und erhielten nach erfolgter Heilung wie versprochen tausend Gulden.
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