Thomas Engst

Was ist nur los? Gleich zwei nischige Bücher hintereinander. Tja, manchmal ist das eben so. Geplant war das jedenfalls nicht. Das Buch Flora Scotica: or a systematic arrangement, in the Linnaean Method of the native plants of Scotland and the Hebrides von John Lightfood lässt schon anhand des Titels erahnen, dass es sich hierbei um ein  nicht mehr ganz aktuelles Werk handelt. Gefunden habe ich die Neuauflage des 1777 erschienenen Originals in einem winzigkleinen Buchladen in Halle an der Saale, der sich auf englischsprachige Literatur spezialisiert hat. An sich woltle ich nur nach einer Straßenkarte von Schottland schauen, wurde aber anderweitig fündig.

Wie ebreits gesagt, das Original stammt aus dem Jahre 1777 und bietet eine umfassende Auflistung der damals bekannten Flora von Schottland und den inneren sowie äußeren Hebriden. Das Original wurde nahezu unverändert übernommen und so muss man beim Lesen hin und wieder eine Pause machen. Das Englisch der damaligen Zeit ist auf Dauer doch recht anstregend. Daher gleich die Empfehlung vorweg, das Buch nicht wie einen Roman betrachten und in einem Ritt durchlesen wollen, dazu ist es auch nicht gemacht, sondern vielmehr ab und zu aufschlagen und etwas darin stöbern. Für den heutigen Gebrauch eignet es sich nur noch bedingt, die wissenschaftlichen Bezeichnungen der Pflanzen sind teilweise überholt und auch die Häufigkeitsangaben haben sich im Laufe der Zeit geändert. Aber genau da liegt ja der Reiz eines solchen Buches. Anhand der Angaben aus alten Florenwerken erhalten wir ein Bild über die diversen Bestandsentwicklungen der Pflanzenwelt. Damals sehr häufige und stark verbreitete Pflanzen sind dieser Tage nahezu aus dem Landschaftsbild verschwunden.

Dieses Buch, gerade weil es ein sehr spezielles Themenfeld bedient, ist für mich ein echter Schatz und bekommt einen Ehrenplatz in meiner Bibliothek.